Eigentlich kann man sich kaum vorstellen, dass es diesen Anblick eines Tages nicht mehr geben wird.
Foto: NASA

Mit dem Jahr 2020 ist auch das ursprüngliche Ablaufdatum der Internationalen Weltraumstation verstrichen. Für einen längerfristigen Einsatz war die ISS, deren Keimzelle das am 20. November 1998 gestartete russische Modul Sarja bildete, zunächst gar nicht vorgesehen. Doch die seitdem Modul um Modul auf die Größe eines Fußballfeldes angewachsene Station war alles in allem eine Erfolgsgeschichte – und so wurde 2014 beschlossen, ihren Betrieb bis 2024 zu verlängern.

Doch schon denken die beteiligten Partner – eine Reihe von Weltraumorganisationen und Einzelstaaten – über zusätzliche Ehrenrunden nach. Diskutiert wird, ob die ISS bis 2028 oder 2030 im All bleiben könnte. Dazu soll im neuen Jahr eine neue Gesprächsrunde beginnen, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Die Alternative wäre das, was der Station am Ende ohnehin blühen wird: nämlich sie zu einem kontrollierten Absturz im Pazifik zu bringen.

Noch fit genug?

"Die Verlängerung der Betriebszeit hängt sowohl von technischen als auch von politischen Fragen ab, die mit den Partnern erörtert werden", hieß es dazu. Der russische Vize-Regierungschef Juri Borissow sagte gegenüber dem Staatsfernsehen, dass er mit einem Beschluss im ersten Quartal rechne: "Noch ist das Schicksal der ISS nicht entschieden."

Bei der Diskussion über eine Verlängerung geht es auch um die Frage, ob der technische Zustand und der Verschleiß eine Verlängerung überhaupt zulassen. Zuletzt geriet die ISS wegen Luftlecks und technischer Probleme in die Schlagzeilen. Roskosmos zufolge wird der technische Zustand der Station aber natürlich regelmäßig überwacht. (red, 30. 12. 2020)