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Die Explosionen wurden Augenzeugen zufolge von mehreren Schüssen begleitet.

Foto: Reuters / FAWAZ SALMAN

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Aden – Im Jemen ist kurz nach der Ankunft der neuen Regierung der Flughafen von Aden angegriffen worden. Nach Angaben eines Vertreters der Gesundheitsbehörden wurden 20 Menschen getötet und 50 verletzt. Nur Stunden später ereignete sich in der Nähe des Präsidentenpalastes eine weitere Explosion. Was diese verursacht hat, war zunächst unklar. Auch gab es keine Informationen über Opfer.

In den Präsidentenpalast hatte sich die neue Regierung in Sicherheit gebracht. Den Regierungsmitgliedern gehe es gut, twitterte Ministerpräsident Maeen Abdulmalik nach dem Angriff auf den Flughafen am Mittwoch. Sicherheitskreisen zufolge hatten drei Mörsergranaten die Halle des Flughafens getroffen.

Uno verurteilt Anschlag

Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Martin Griffiths, schrieb auf Twitter: "Ich verurteile den Angriff auf den Flughafen von Aden bei der Ankunft des Kabinetts und die Tötung und Verletzung vieler unschuldiger Zivilisten." Sein Beileid gelte allen Hinterbliebenen der Opfer. Griffiths wünschte dem Kabinett Kraft, sich "den schwierigen Aufgaben zu stellen". "Diese inakzeptable Gewalttat ist eine tragische Erinnerung daran, wie wichtig es ist, den Jemen dringend auf den Weg des Frieden zurückzubringen."

Durch die Explosion, die Augenzeugen zufolge von mehreren Schüssen begleitet wurde, gingen Fenster zu Bruch; mehrere Menschen wurden verletzt, wie in sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Hintergründe und das genaue Ausmaß des Vorfalls blieben zunächst unklar.

Regierung in Saudi-Arabien vereidigt

Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte die 24 Minister der neu gebildeten Regierung am Samstag in einer Zeremonie in Saudi-Arabien vereidigt. Die neue Regierung wurde erst vor kurzem unter Vermittlung von Saudi-Arabien nach einem Jahr Verhandlungen gebildet. Sie vereint die international anerkannte Regierung und Separatisten des Südlichen Übergangsrats (STC). Beide werden von der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Kampf gegen die Houthi-Rebellen unterstützt.

Zwischen der Regierung und der STC gab es jedoch ebenfalls einen Machtkampf, weshalb es in Aden immer wieder zu Kämpfen kam. Dort hat die Übergangsregierung von Präsident Mansur Hadi ihren Sitz, seit sie von den Iran-nahen Houthis 2014 aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben wurde.

Das Land auf der Arabischen Halbinsel ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Der Bürgerkrieg, in dem ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens seit 2015 gegen die Houthis kämpft, hat das Leid der Menschen noch deutlich vergrößert. 24 Millionen Menschen – rund 80 Prozent der Bevölkerung – sind heute auf irgendeine Form von humanitärer Hilfe angewiesen. (APA, Reuters, 30.12.2020)