Der Desktop von Deepin Linux

Grafik: Deepin

Die erste Version von Deepin – oder genauer gesagt des Vorgängers Hiweed – mag bereits vor fast 17 Jahren erschienenen sein. Einer breiteren Öffentlichkeit ist die Linux-Distribution aber erst in den vergangenen Jahren aufgefallen. Das mag auch daran liegen, dass sie im chinesischen Wuhan entwickelt wird, und nicht immer auch auf westliche Märkte abzielte. Herausragendes Merkmal ist dabei die eigene Desktop-Umgebung, die ebenfalls Deepin heißt und ähnlich wie KDE Plasma auf dem Qt-Framework basiert – und mittlerweile eine eingeschworene Fangemeinde hat.

Update

Mit Deepin 20.1 gibt es nun eine neue Version der Software, die eine Reihe von Neuerungen mit sich bringt. So steht neben dem LTS-Kernel in der Version 5.4 nun auch eine aktuellerer Kernel 5.8 zur Verfügung. Damit einhergeht eine verbesserte Hardwarekompatibilität. Mit einem Folgeupdate verspricht man dann noch die Aktualisierung auf Kernel 5.10. Als Basis für die eigene Distribution setzt Deepin – wie so viele andere auch – auf Debian, konkret auf dessen Version 10.6. Ein Update auf Debian 10.7 ist ebenfalls für die nahe Zukunft versprochen.

Ganz generell versprechen die Entwickler Leistungsoptimierungen quer durch das gesamte System – von einer bessere Prozessornutzung über die Netzwerkübertragung bis hin zu Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Auch die Grafik-Performance soll gesteigert worden sein.

Eigene Programme

Deepin setzt dabei zunehmend auf eigene Anwendungen, und so werden bekanntere Programme zunehmend durch Eigenentwicklungen ersetzt. Es gibt nun also statt Firefox einen eigenen Browser, Thunderbird wird durch ein Deepin-Mail-Programm ausgetausch, und selbst ein eigenständiger Disk Manager ersetzt das gewohnte GParted. Die gewohnten Programme stehen aber natürlich auch weiterhin als Alternative zu Verfügung.

Zu den weiteren Verbesserungen gehören neue Performance-Einstellungen, über die die Nutzer gezielt zwischen maximaler Performance und akkusparendem Verhalten wechseln können. Über die Systemeinstellungen können nun zudem Dateitransfers via Bluetooth initiiert werden.

Download

Deepin 20.1 kann kostenlos von der Seite des Projekts heruntergeladen werden und ist dabei rund 2,8 GByte groß. Es handelt sich dabei um ein Live-System, das auch ohne Installation ausprobiert werden kann – etwa von einem USB-Stick. Bestehende Installationen können einfach über die Update-Funktion auf den neuesten Stand gebracht werden. (apo, 1.1.2021)