Bitcoin: In den letzten Monaten hat das virtuelle Geld einen Höhenflug hingelegt.

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Am Wochenende durchbrach der Bitcoin eine neue Schallmauer: Erstmals war eine Einheit der Kryptowährung 30.000 US-Dollar wert. In den letzten Monaten hat das virtuelle Geld einen Höhenflug hingelegt, vor einem Jahr kostete ein Bitcoin noch rund 8.000 Dollar. Während die einen Analysten vor dem Totalabsturz warnen, prognostizieren andere Preise von hunderttausenden Dollar.

Die Augen von Bitcoin-Beobachtern sollten aber nicht nur an den wilden Kurssprüngen hängen, sondern auch an den wachsenden Umweltauswirkungen des Bitcoin-Systems. Dieses wird von den sogenannten Minern am Leben erhalten, die sich ihre Rechenleistung mit Bitcoins belohnen lassen. Nach Bitcoins geschürft wird in der Regel dort, wo Strom billig und selten sauber ist. Inzwischen verbraucht das Bitcoin-Netzwerk mehr Strom als die meisten Nationen, eine einzelne Transaktion verursacht so viel CO2 wie ein Kurzstreckenflug.

Das Bitcoin-System an sich können Staaten und Zentralbanken nicht regulieren – darin liegt der Erfolg der Währung. Sehr wohl aber kann man Bitcoin-Schürfern wie jeder anderen Industrie Umweltgesetze auferlegen und sie dazu drängen, sich für einen nachhaltigeren Mining-Algorithmus einzusetzen. Dass es auch klimafreundlicher geht, zeigen einige der hunderten Bitcoin-Nachahmer. Denn sollte die Blase platzen, ist das Geld zwar weg, der Schmutz aber bleibt. (Philip Pramer, 3.1.2021)