Soldaten der Armee von Machthaber Bashar al-Assad beerdigen 30 Kameraden die vergangenen Mittwoch bei einem Anschlag auf einen Bus getötet wurden.

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Beirut – Bei einem Anschlag auf einen Bus in Syrien sind am Sonntag nach Angaben von Aktivisten mindestens neun Menschen getötet worden. Dabei handle es sich um sieben Soldaten der Regierungsarmee und zwei Zivilisten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Weitere 16 Menschen seien bei dem Angriff auf der Strecke zwischen der nördlichen Provinz Raqqa und der Hauptstadt Damaskus verletzt worden, darunter vier Zivilisten.

Die Organisation schrieb den Anschlag der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu. Bei den Zivilisten an Bord des Busses handelte es sich nach Angaben der Beobachtungsstelle wahrscheinlich um Angehörige der Militärs.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netz von Informanten an Ort und Stelle. Ihre Angaben lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.

Abweichende Berichte

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete ihrerseits, dass bei einem "terroristischen Anschlag" auf einen Bus "neun Zivilisten" getötet und vier weitere verletzt worden seien. Die regierungsnahe Zeitung "Al-Watan" meldete unter Berufung auf eine örtliche Quelle, nach dem Busanschlag sei es zu zu Kämpfen zwischen Soldaten der Regierungsarmee und Jihadisten gekommen.

Bereits am vergangenen Mittwoch waren bei einem Anschlag auf einen Bus in Syrien der Beobachtungsstelle zufolge mindestens 30 Soldaten der Armee von Machthaber Bashar al-Assad getötet worden. Demnach soll auch dieser Anschlag in der Provinz Deir Ezzor vom IS verübt worden sein.

Im von der Türkei kontrollierten Nordosten Syriens wurden nach Angaben der Beobachtungsstelle am Samstag bei zwei Anschlägen mit Autobomben insgesamt sechs Menschen getötet. Unter den Todesopfern waren demnach zwei Kinder.

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 wurden in Syrien bereits mehr als 387.000 Menschen getötet, Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. (APA, 4.1.2020)