Erwin Hameseder, hier als Milizbeauftragter im Bundeskanzleramt bei einer Pressekonferenz zu Corona-Maßnahmen im März 2020 im Bundeskanzleramt.

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER Illustration: Armin Karner

Erwin Hameseder, Obmann Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, Aufsichtsratsvorsitzender von Kurier und Mediaprint, über 2021:

Was erwarten Sie 2021 für Österreichs Medienbranche? Was sind Ihre Hoffnungen und Wünsche, was Ihre Befürchtungen? http://derStandard.at/Etat hat Medienmanagerinnen und -manager, Journalistinnen und Journalisten sowie Expertinnen und Experten aus Österreichs Medien- und Kommunikationsbranche und -wissenschaft mit einem Online-Fragebogen um ihre Beiträge gebeten. Sie konnten wählen, ob sie namentlich antworten, wenn wir sie zitieren dürfen, oder anonym. Die namentlich beantworteten Fragebögen veröffentlichen wir in diesen Tagen (eine Link-Liste zu bisher erschienenen Beiträgen finden Sie unten).

Was sollte 2021 (aus Ihrer Sicht auf die Medienbranche) geschehen? Bitte verraten Sie uns Ihre Hoffnungen (und warum Sie darauf hoffen)!

"Die Medienbranche entwickelt sich mit großer Dynamik weiter in Richtung Digitalisierung. Gerade die Jungen verstehen sich nicht mehr als reine Medienkonsumenten, sie verlangen Interaktion in Echtzeit und die Möglichkeit, aktiv an Diskussionen teilzunehmen. Unabhängig von allen neuen Entwicklungen muss qualitativer Journalismus auch in Zukunft immer auf der Basis von Relevanz und Verantwortung stattfinden. Seriöse Medien sind das reflektierende Korrektiv in der Gesellschaft. Sie müssen hinterfragen, Zusammenhänge herstellen und damit eine tragfähige Basis liefern, damit sich die Menschen eine fundierte Meinung zu oftmals komplexen Themen bilden können."

Was sollte 2021 (aus Ihrer Sicht auf die Medienbranche) nicht passieren? Bitte verraten Sie uns Ihre Befürchtungen (und warum Sie das befürchten)?

"Medien tragen eine hohe gesellschaftliche Verantwortung. In unserer digitalisierten und trivialisierten Informationsgesellschaft darf mit dieser Verantwortung nicht leichtfertig umgegangen werden oder diese gar als Spielball missbraucht werden. In Zeiten von 'Fake-News' und 'Lügenpresse' sind informative Schieflagen nicht zu übersehen, dieser internationale Trend ist nicht zu leugnen. Umso mehr baue ich hier auf unsere starken, unabhängigen und objektiven Qualitätsmedien, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und mit ihrer seriösen Berichterstattung Fake-News aufdecken, objektivieren und damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten."

(Harald Fidler, Daniela Yeoh, 5.1.2021)