Es gibt (nicht gerade wenige) Frauen, die meinen, dass die meisten Männer ihr Leben lang Kind bleiben – nur die Art ihrer Spielzeuge verändert sich. Der Positivismus dieser Aussage hält sich – euphemistisch ausgedrückt – dabei allerdings in Grenzen, und das, obwohl Psychotherapeuten und Ratgeber aller möglichen (und unmöglichen) Art nicht müde werden zu propagieren, wie gut es wäre, das Kind im Erwachsenen zu bewahren.

Andererseits – und das ist auch nicht "pc", Pardon – lebt es sich erst mit zerstörtem Ruf ungeniert – und richtig gut. Autor Michael Köckritz dürfte sich derartige Gedanken zu eigen gemacht haben, als er 2010 ein "Männermagazin mit Substanz" vermisste und gründete. In rampstyle geht es um "alles, worüber Männer miteinander sprechen (oder auch nicht), was uns begeistert, bewegt, antreibt, was wir anstellen (oder gerne anstellen würden) – schlicht, was uns Männer ausmacht." Eine Collage der ersten 20 Hefte ist nun in Buchform erschienen.

Viele Themen und Gäste

Michael Köckritz, "Männersachen. Best of rampstyle". € 29,90 / 224 Seiten. Verlag teNeues Media, Kempen 2020
Foto: teNeues Verlag

Überraschenderweise dreht sich Männersachen viel um Autos, Motorräder, Reisen, Coolness, Verletzlichkeit und Endlichkeit. Mit Augenzwinkern und leiser Ironie geht es um "cool stuff" und "hard facts". Weisheit, Spiel, Grillen, Wetten, Rennen, Hahnenkämpfe, Bälle und die Oberhoheit um die Fernbedienung sind Themen, die von internationalen Größen ausgeplaudert werden. Unter den Gästen Wladimir Kaminer, Ariane Sommer, Veronika Kaufmann, Helge Jepsen, Herbert Völker oder Antonietta Procopio. Opulent, fein illustriert erfährt man (und frau) von Stil, Eleganz, Sinn und Unsinn, von Freiheit und selbsterwählter Domestizierung.

Alles, was Spaß macht – oder zumindest fast alles. (Gregor Auenhammer, 06.01.2021)