Ex-Zauberer Jimmy sucht in "Alles Liebe" auf ATV das Liebesglück.

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Singles, die in ihren eigenen vier Wänden von ihren potenziellen Traumpartnern erzählen, eine Kamera, die Gegenstände in der Wohnung in Großaufnahme ins Visier nimmt, und im Hintergrund trällert Schlagermusik: Mit altbekannten Ingredienzien, die Fans von "Liebesg'schichten und Heiratssachen" seit vielen Jahren aus dem ORF kennen, startet der Privatsender ATV am Mittwoch, 6. Jänner, um 21.35 Uhr die zweite Staffel seines Kuppelformats "Alles Liebe". In acht neuen Folgen begeben sich immer mittwochs insgesamt 32 liebeshungrige Singles auf die Suche nach dem Partner oder der Partnerin fürs Leben.

In der ersten Folge berichtet beispielsweise Felix (26) aus Perchtoldsdorf von seinen ersten sexuellen Erfahrungen und warum er noch bei seiner Mutter wohnt, die Dekorateurin Alexandra (42) aus Scheibbs sucht einen Künstler als Mann – optisch könne es in Richtung Kevin Costner oder Brad Pitt gehen – und der pensionierte Zauberer Jimmy (69) aus Simmering wünscht sich eine Frau, die keinen Hund hat, denn Vierbeiner seien anstrengender als Kinder und stünden spontanen Urlaubsplänen im Wege.

Verwerfungen zwischen ORF und ATV

Da "Alles Liebe" frappant an die von Elizabeth T. Spiras im Jahr 1997 etablierte und im Sommer 2020 von Nina Horowitz erfolgreich fortgesetzte Singleshow "Liebesg'schichten und Heiratssachen" erinnert, sorgte bereits nach der ersten Staffel für Unmut beim ORF. So soll "Alles Liebe"-Macher und Produzent Andreas Mannsberger mit seiner Mabon Film keine Reportagen mehr für das ORF-Format "Am Schauplatz" produzieren dürfen – der STANDARD berichtete. Mannsberger arbeitete in den letzten Jahren immer wieder für "Am Schauplatz", hauptsächlich aber für die Privatsender ATV und Servus TV.

Der Vergleich mit der im März 2019 verstorbenen Elizabeth T. Spira ehre ihn zwar, die Sendung sei aber nicht als Spira-Kopie konzipiert, sagte Produzent Andreas Mannsberger bereits vor dem Start der ersten Staffel im Jänner 2020. Ähnliche Sendungen gebe es auch in anderen Ländern, so Mannsberger, aber: "Wenn ich Menschen auf Partnersuche zeige und ein Augenzwinkern dabei ist, erinnert das natürlich an gewisse Formate."

Kiesbauers Bauern als Quotenrampe

Während bei den "Liebesg'schichten und Heiratssachen" pro Ausgabe sechs Kandidatinnen und Kandidaten präsentiert werden, sind es bei "Alles Liebe" nur vier. Das ATV-Format ist allerdings um einige Minuten kürzer als das Pendant im ORF. Dass "Alles Liebe" am Mittwoch unmittelbar nach dem Quotenzugpferd "Bauer sucht Frau" beginnt, ist kein Nachteil. Zuletzt brach die Sendung mit Moderatorin Arabella Kiesbauer regelmäßig ATV-Rekorde und fuhr pro Ausgabe rund 400.000 Zuseher oder mehr ein.

Die stärkste Folge der ersten Staffel von "Alles Liebe" erreichte 2020 im Schnitt 189.000 Zuseher. Durchschnittlich erzielten die fünf Folgen in der Zielgruppe 12 bis 49 Jahren laut ATV einen Marktanteil von rund sechs Prozent, in der Zielgruppe ab 12 Jahren waren es rund fünf Prozent. (omark, 6.1.2021)