Plastik, so weit das Auge reicht: Balis Traumstände ersticken jedes Jahr um diese Zeit im Müll.

Imago/Erviani Komang

Covid hat auch die Traumstrände von Bali von Touristen leergefegt. Dafür gibt es Plastik. Tonnen von Plastik. Dieser Tage gingen Bilder von der Plastikräude über die Agenturen, die weltberühmte tropische Sandstrände wie Kuta Beach bedeckt. Die lokalen Behörden sind dabei, den Plastikmüll wegzuräumen. Aber er kommt inzwischen jedes Jahr um diese Zeit, denn es ist Monsunsaison, und der Wind treibt das im Ozean reichlich vorhandene Plastik an Land.

Plastik im Paradies. Ein großer Teil der Verantwortung trifft die indonesischen Behörden, die keine funktionierende Müllabfuhr aufgebaut haben, aber auch die einheimische Bevölkerung, die das Zeug einfach wegschmeißt. Nicht nur auf Bali. Es ist längst bekannt, dass sich vor allem im Pazifik riesige schwimmende Inseln aus Plastikabfall gebildet haben – mit verheerenden Folgen für die Meeresfauna. Aber wenn es jetzt auch den Tourismus trifft, wird vielleicht doch etwas dagegen getan.

Das Mittelmeer erstickt auch unter dem Plastikmüll, aber hier hat wenigstens eine Gegenbewegung eingesetzt. Waren früher auf den griechischen Inseln die berühmten blauen Plastik sackerln aus dem Supermarkt Teil des Landschaftsbildes, so haben zumindest einige Inselverwaltungen Kampagnen dagegen gestartet. Griechenland will bis Juli dieses Jahres die Verwendung von Einwegbehältern aus Plastik abschaffen. Mal sehen, ob man das diesen Sommer überprüfen kann. (Hans Rauscher, 6.1.2021)