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In den vergangenen Tagen mussten viele der Flüchtenden und Migranten bei winterlichen Temperaturen im Freien ausharren.

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Bihac – Die vor wenigen Tagen von bosnischen Streitkräften aufgestellte Zeltsiedlung in Lipa bei Bihac ist am Mittwoch laut Medienberichten mit Betten und Matratzen versorgt worden. 900 Flüchtlinge, die bis zum 23. Dezember im abgebrannten gleichnamigen Flüchtlingscamp untergebracht worden waren, sollen somit eine vorläufige Unterkunft bekommen. In den vergangenen Tagen mussten sie bei winterlichen Temperaturen im Freien ausharren.

Die bosnische Regierung plant nun laut Medienberichten, bis April ein neues, adäquates Flüchtlingscamp in Lipa zu errichten. In der Vergangenheit war Lipa allerdings trotz Zusagen der lokalen Regierung nie an das zentrale Wasser- und Stromnetz angeschlossen, weshalb es kurz vor Weihnachten auch geschlossen werden musste. Wie das regionale Internetportal TV "N1" am Dienstag berichtete, soll Lipa nun doch mit Elektrizität und fließendem Wasser versorgt werden.

Humanitäre Hilfe

Die EU hat finanzielle Hilfe für Hunderte Flüchtlinge im Nordwesten Bosniens, die nach dem Brand des Lagers obdachlos geworden sind, zugesagt. Der Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte am Sonntag an, dass die EU bereit sei, zusätzliche 3,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe an Bosnien zu zahlen. Laut dem Sender "Free Europe" werden von der EU in Bosnien derzeit mehrere Flüchtlingscamps, in denen insgesamt 5.400 Migranten untergebracht sind, finanziert. Österreich stellt der IOM eine Million Euro für die humanitäre Versorgung von Geflüchteten in Bosnien und Herzegowina zur Verfügung, wie vergangene Woche verkündet wurde. (APA, 6.1.2021)