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Vjosa Osmani ist Übergangspräsidentin des Kosovo.

Foto: AP/Visar Kryeziu

Priština– Im Kosovo wird am 14. Februar ein neues Parlament gewählt. Übergangspräsidentin Vjosa Osmani setzte am Mittwoch diesen Termin für die vorgezogene Abstimmung fest – gut zwei Wochen, nachdem das Verfassungsgericht in Priština die im Juni erfolgte Wahl der Regierung von Ministerpräsident Avdullah Hoti durch das Parlament für ungültig erklärt hatte.

Osmani löste das Parlament am Abend offiziell auf und ordnete laut einer Mitteilung ihres Büros Neuwahlen für den 14. Februar an. Das Verfassungsgericht hatte die Annullierung der Wahl damit begründet, dass sich daran ein Abgeordneter beteiligt hatte, welcher der Korruption überführt wurde. Hoti war nur mit einer Stimme Mehrheit gewählt worden.

Nachlassendes Interesse

Seit der Unabhängigkeit von Serbien im Jahr 2008 hat es im Kosovo noch keine Regierung gegeben, die bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt blieb. Die Abfolge vorgezogener Neuwahlen hat in der Bevölkerung zu nachlassendem Interesse geführt. Die wichtigsten Probleme des Landes, darunter die weitverbreitete Armut und die Mängel im Gesundheitssystem, wurden von den Regierungen nicht wirksam bekämpft.

Die Neuwahl des Parlaments erfolgt in einer Zeit, in der sich das Kosovo um die Normalisierung seiner Beziehungen zu Serbien bemüht, das die Unabhängigkeit seiner früheren Provinz bis heute nicht anerkennt. (APA, 7.1.2021)