"Make Austria great Again": In Österreich böten sich für Donald Trump viele Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Nur noch elfmal schlafen, dann wird Donald Trump aller Voraussicht nach nicht mehr Präsident sein. Fix ist aber nix. Nachdem er halb Amerika demoliert und dann klein beigegeben hat, werden in einem Hinterzimmer von Mar-a-Lago vielleicht doch noch zufällig 25 Millionen verloren geglaubte Pro-Trump-Wahlzettel für eine zweite Amtszeit gefunden. Wahrscheinlich ist das allerdings nicht.

Manche werden Trumps Abgang bejubeln (Hillary Clinton, linksradikale Bobos in New York und Kalifornien), andere werden ihn bedauern, vor allem Satiriker und Late-Night-Hosts, aber auch jene, die Trump geschätzt haben, weil er sein Amt mit viel menschlichem Feinsinn, Selbstlosigkeit und diplomatischem Fingerspitzengefühl bekleidet hat.

Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten

So oder so stellt sich aber die Frage: Wohin mit dem orangen Genius? Ab in den Zwischenruhestand nach Mar-a-Lago, von wo aus er via Twitter den Boden für seine Präsidentschaftskandidatur 2024 aufhussen, äh, aufbereiten könnte? Oder doch eher in eine geräumige Gefängniszelle, wenn er wegen seiner Stunts am Mittwoch impeacht wird oder ihm ein Bezirksstaatsanwalt wegen seiner Geschäfte erfolgreich zu Leibe rückt? Bei einer Gefängnispopulation von 2,1 Millionen könnten die USA einen Zusatzinsassen zwar locker verkraften, aber ein schönes Bild wäre das natürlich nicht.

Dann lieber ab ins politische Exil! Und, Hand aufs Herz: Welches Land böte sich als Zielort für Trump nachdrücklicher an als Österreich? Seit Kanzler Kurz dem US-Präsidenten gleich zweimal in Washington die Aufwartung gemacht hat, weiß man, dass zwischen die beiden kein Blatt Papier passt. Nach einem Einstandsinterview bei Fellner senior ("Gfoitsda eh do in Österreich, Donnie?") könnte Trump nahtlos als neuer Corona-Beauftragter der Bundesregierung weitermachen, um die amerikanischen und österreichischen Erfolge bei der Seuchenbekämpfung symbolträchtig zusammenzuführen.

Alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für Trump: Juror bei der Miss-Austria-Wahl, Badewaschl im Gänsehäufel. Tatort-Kommissar, Assinger-Nachfolger bei der Millionenshow, Heurigensänger oder Koordinator einer Kampagne für die umfassende patriotische Selbstdarstellung der Bundesregierung, Arbeitstitel "Make Austria Great Again". Geld genug dafür wäre ja da. (Christoph Winder, 11.1.2021)