Der Kurs des Bitcoins hat sich innerhalb von einem Jahr verfünffacht.

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Die Börsen sind euphorisch ins neue Jahr gestartet. Sogar neue Rekordhöhen wurden markiert. Angetrieben werden die Märkte von der Hoffnung, dass im heurigen Jahr die Pandemie besiegt wird und die weltweite Wirtschaft wieder in Fahrt kommt. Mit dem endgültigen Wahlergebnis in den USA und dem vollzogenen Brexit sind auch politische Unsicherheiten aus dem Markt. Das ist der eine Aspekt.

Der andere Treiber ist die Angst – die Furcht vor einer massiven Inflation durch die anhaltend ultralockere Geldpolitik der Notenbanken. Das führt vor allem dazu, dass immer wieder Zweifel an der Stabilität des Euro lauter werden. Das wiederum lässt viele Anleger in Gold – und derzeit auch in Kryptowährungen – flüchten. Das erklärt ein Stück weit auch den stetigen Höhenflug von Bitcoin. Dass es nur eine begrenzt verfügbare Zahl an Bitcoins gibt, die zu schürfen immer schwieriger wird, erhöht deren Wert. Dass Bitcoins als Zahlungsmittel im E-Commerce größeres Thema werden, macht die Sache nochmals interessanter.

Jahrelange ultralockere Geldpolitik

Man muss bei all dieser Hoffnung und Angst aber auch bedenken, dass die jahrelange ultralockere Geldpolitik und das Nullzinsumfeld die Marktbedingungen massiv verzerrt haben. Irgendwann werden die Corona-Konjunkturpakete abzuzahlen sein, Zinsen wieder etwas steigen. Wenn diese Realität einsetzt, wird man sehen, was von den Rekorden bleibt. (Bettina Pfluger, 8.1.2021)