Wien – Die Corona-bedingt verstärkten Grenzkontrollen haben am Samstagvormittag am Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) Stau und rund zwei Stunden Wartezeit bei der Einreise von Ungarn nach Österreich ausgelöst. Als Grund führten ÖAMTC und Arbö verstärkten Rückreiseverkehr von Weihnachtsurlaubern an. In der Gegenrichtung verlief nach Angaben der Touringclubs alles reibungslos.

Vorerst keine Auswirkungen im Burgenland und in Niederösterreich zeigten die seit Mitternacht durchgeführten Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und der Slowakei. Die Lage bei der Einreise präsentierte sich nach Angaben des ÖAMTC-Sprechers an den tschechischen und slowakischen Übergängen nach Niederösterreich ebenso ruhig wie in Kittsee (Bezirk Neusiedl am See) an der burgenländischen Grenze zur Slowakei.

Alle Personen, die aus den beiden Nachbarländern nach Österreich kommen, müssen nach der geltenden Einreiseverordnung des Gesundheitsministeriums eine Selbstverpflichtung zur Quarantäne unterzeichnen – andernfalls kann der Übertritt verweigert werden. Ausnahmen gibt es für Pendler und den Güterverkehr. Erstere müssen keine Tests machen und sich auch nicht in Quarantäne begeben. Sie müssen allerdings glaubhaft machen, dass sie einen Arbeitgeber in Österreich haben.

Reise-Quarantäne dauert noch länger

Die Corona-Quarantäne nach Reisen wird den Österreichern noch länger nicht erspart bleiben. Kommende Woche ist die Vorlage einer neuen Verordnung geplant. Mit der wird zwar wohl die Liste der Staaten erneuert, aus denen kommend man keine Restriktionen erfährt, nicht jedoch der Umstand, dass man sich im Regelfall nach der Einreise zehn Tage in Quarantäne begeben muss, aus der man sich allerdings nach fünf Tagen freitesten kann.

Ganz im Gegenteil kommt noch eine gewisse Verschärfung dazu. Dem Vernehmen nach wird man sich nämlich vor der Einreise beziehungsweise Wieder-Einreise nach Österreich registrieren müssen. Damit soll unter anderem das Contact-Tracing erleichtert werden.

Bestehen bleiben Ausnahmen. Das sind etwa Personen, die humanitäre Einsätze vornehmen, beruflich Reisende, Begleitpersonen bei medizinischen Fällen oder aber Personen, die im Ausland einer gerichtlichen Vorladung Folge leisten müssen. Spezialregelungen gibt es auch weiter für Pendler, ebenso für Pflegepersonal in der 24-Stunden-Betreuung. Zudem sollte es unverändert möglich sein, bei unvorhersehbaren familiären Ereignissen wie schweren Erkrankungen oder Begräbnissen ohne Isolation ins Land zu kommen.

Grüne Liste

Derzeit existiert eine zehn Länder umfassende Liste jener Staaten, aus denen kommend aufgrund ihres geringen Corona-Risikos auch keine Quarantäne vorgeschrieben ist. Allerdings dürfte hier Irland herausfallen, auch Uruguay wackelt. Stattdessen könnte Griechenland auf diese grüne Liste kommen, auf der Finnland, Norwegen, Island und der Vatikan neben Irland als einzige europäische Staaten vermerkt sind. Dazu kommen noch beispielsweise Australien, Neuseeland, Südkorea und Japan.

Die strengen Regelungen, die kurz vor Weihnachten eingeführt wurden, sollten nach ursprünglichem Regierungsplan nur bis Ende kommender Woche gelten. Formal müssen sie jedoch gar nicht verlängert werden, da bereits vorsichtshalber Ende März als Schlussdatum in der ursprünglichen (schon im Oktober erlassenen) Verordnung festgeschrieben wurde.

Angesichts der steigenden Corona-Zahlen in vielen europäischen Ländern, etwa den Nachbarstaaten Tschechien und Slowakei ist eine Lockerung in nächster Zeit jedenfalls unwahrscheinlich. (APA, red, 9.1.2021)