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Schwarz zeigte keine Nerven, machte kaum Fehler und fuhr von Platz vier auf eins.

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Noel demonstrierte nur im ersten Durchgang seine Klasse.

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Adelboden – Dritter am Chuenisbärgli vor einem Jahr, Dritter in Alta Badia, Dritter in Zagreb und nun sein erster Sieg in einem Slalom: "Richtig cool, volle geil", sagte Marco Schwarz, der nach einer langen Durststrecke ohne ÖSV-Herrensieg im Technikbereich zugeschlagen und beim Slalomklassiker in Adelboden seinen dritten Erfolg im Weltcup fixiert hat.

FIS Alpine

Kuhglocke und Rotes Trikot

Der 25-Jährige gewann in 1:52,69 Minuten 0,14 Sekunden vor dem deutschen Zagreb-Sieger Linus Straßer, 0,15 vor dem Briten Dave Ryding und 0,17 vor Michael Matt und übernahm damit auch das Rote Trikot für die Führung im Slalomweltcup von Manuel Feller, der bereits im ersten Durchgang ausgefallen war. Schwarz führt nun nach vier Rennen mit 249 Punkten vor Straßer (233) und Feller (210).

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Schwarz mit seiner Beute.
Foto: REUTERS/Denis Balibouse

"Ich habe mir gedacht, das Skifahren passt, das Material passt, wir haben brutal hart gearbeitet im Sommer. Der erste Sieg im Slalom ist richtig cool", sagte Schwarz im ORF. "Im Slalom zu gewinnen, war immer ein richtig großer Traum." Er sei schon in Führung gelegen nach dem ersten Lauf, habe es aber nicht runtergebracht. Vom vierten Platz nach vorne zu fahren, sei vielleicht ein bisschen leichter gewesen. "Man muss Gas geben, man muss alles geben, damit man ein Rennen gewinnen kann. Das habe ich gemacht."

Schwarz carvte von Platz vier zur Halbzeit ganz nach oben, der nur knapp geschlagene Straßer war zunächst nur Zwölfter. Als Lohn kassiert Schwarz unter anderem eine Schweizer Kuhglocke. Und er nimmt aus Adelboden die Erkenntnis mit, auch im Slalom gewinnen zu können. Der Kärntner hat im Jänner 2019 den City Event in Oslo und die Kombination in Wengen gewonnen. 2020 war er Zweiter am Ganslernhang in Kitzbühel. Den bis Sonntag letzten ÖSV-Sieg in einem Slalom hatte Marcel Hirscher 2019 in Schladming gefeiert.

Matt von 13 auf vier

Matt verbesserte sich in der Entscheidung mit Laufbestzeit (ex aequo mit Daniel Yule) von Rang 13 auf vier. Dem Tiroler fehlten lediglich zwei Hundertstel auf Platz drei, er lag aber auch nur zwei Hundertstel vor dem Schweizer Loic Meillard, der nach dem ersten Durchgang noch Dritter war. Der zur Halbzeit führende Franzose Clement Noel (0,38) patzte im Finale und fiel auf Platz acht zurück. Drittbester Österreicher wurde Adrian Pertl (0,71) mit drittbester Laufzeit im zweiten Durchgang als Elfter. Unmittelbar dahinter landete Christian Hirschbühl (0,82), der damit knapp vor dem Schweizer Alta-Badia-Sieger Ramon Zenhäusern (0,89) landete.

Einen Spitzenplatz nach seinem RTL-Double in Adelboden verpasste der Franzose Alexis Pinturault, der mit 1,28 Sekunden Rückstand nicht über Rang 17 hinauskam. Als fünftbester Österreicher sammelte Johannes Strolz (2,19) als 22. noch ein paar Punkte.

Kristoffersen und Feller out

Die Attacke des Norwegers Henrik Kristoffersen von Platz elf aus scheiterte. Der Sieger des Slaloms in Madonna di Campiglio fädelte im Finale ein. Feller rutschte bereits im ersten Lauf am Schuh des Innenskis aus und verzeichnete nach den Plätzen zwei, vier und zwei den ersten Saisonausfall in einem Slalom. Vor dem Finale ausgeschieden waren auch der starke Italiener Alex Vinatzer und Fabio Gstrein. Im zweiten Lauf erwischte es Marc Digruber, der zur Halbzeit 24. war.

Feller bedauerte, trotz guter Besichtigung einen "dummen Fehler" gemacht zu haben. "Ich wusste, dass es heute schwierig wird, es sind ganz andere Bedingungen. Das Feld hat sich wieder ein bisserl durchgemischt. Nichtsdestotrotz hätte ich gerne ein Wörtchen mitgeredet." (honz, APA, 10.1.2021)

Weltcup-Slalom der alpinen Ski-Herren am Sonntag in Adelboden

Ergebnis:

1. Marco Schwarz (AUT) 1:52,69 53,44 59,25
2. Linus Straßer (GER) 1:52,83 +0,14
3. David Ryding (GBR) 1:52,84 +0,15
4. Michael Matt (AUT) 1:52,86 +0,17
5. Loic Meillard (SUI) 1:52,88 +0,19
6. Tanguy Nef (SUI) 1:52,92 +0,23
7. Daniel Yule (SUI) 1:52,98 +0,29
8. Clement Noel (FRA) 1:53,07 +0,38
9. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 1:53,10 +0,41
10. Alexander Choroschilow (RUS) 1:53,20 +0,51
11. Adrian Pertl (AUT) 1:53,40 +0,71
12. Christian Hirschbühl (AUT) 1:53,51 +0,82

13. Ramon Zenhäusern (SUI) 1:53,58 +0,89
14. Manfred Mölgg (ITA) 1:53,65 +0,96
15. Stefan Hadalin (SLO) 1:53,91 +1,22
16. Kristoffer Jakobsen (SWE) 1:53,94 +1,25
17. Alexis Pinturault (FRA) 1:53,97 +1,28
18. Simon Maurberger (ITA) 1:54,01 +1,32
19. Jean-Baptiste Grange (FRA) 1:54,28 +1,59
20. Luca Aerni (SUI) 1:54,30 +1,61
21. Marc Rochat (SUI) 1:54,59 +1,90
22. Johannes Strolz (AUT) 1:54,88 +2,19
23. Luke Winters (USA) 1:56,06 +3,37
24. Tommaso Sala (ITA) 2:02,51 +9,82
25. Riccardo Tonetti (ITA) 2:03,86 +11,17
26. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 2:04,52 +11,83

Anmerkung: Keine Weltcup-Punkte für Sala, Tonetti und Muffat-Jeandet jeweils wegen mehr als 8 Prozent Rückstands auf die Siegerzeit.

2. Durchgang:

1. Daniel Yule (SUI) 58,66
. Michael Matt (AUT) 58,66
3. Adrian Pertl (AUT) 58,72 +0,06

4. Linus Straßer (GER) 58,73 +0,07
5. Christian Hirschbühl (AUT) 58,95 +0,29
6. David Ryding (GBR) 59,07 +0,41
7. Tanguy Nef (SUI) 59,09 +0,43
. Stefan Hadalin (SLO) 59,09 +0,43
9. Simon Maurberger (ITA) 59,11 +0,45
10. Marco Schwarz (AUT) 59,25 +0,59
11. Manfred Mölgg (ITA) 59,39 +0,73
12. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 59,41 +0,75
13. Loic Meillard (SUI) 59,45 +0,79
14. Alexander Choroschilow (RUS) 59,46 +0,80
15. Luca Aerni (SUI) 59,48 +0,82
weiter:
19. Johannes Strolz (AUT) 59,79 +1,13

Ausgeschieden im 2. Durchgang: Marc Digruber (AUT), Henrik Kristoffersen (NOR), Giuliano Razzoli (ITA), Noel von Grünigen (SUI)

1. Durchgang:

1. Clement Noel (FRA) 53,01
2. Victor Muffat-Jeandet (FRA) 53,42 +0,41
3. Loic Meillard (SUI) 53,43 +0,42
4. Marco Schwarz (AUT) 53,44 +0,43
5. Kristoffer Jakobsen (SWE) 53,57 +0,56
6. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 53,69 +0,68
7. Alexander Choroschilow (RUS) 53,74 +0,73
8. David Ryding (GBR) 53,77 +0,76
9. Tanguy Nef (SUI) 53,83 +0,82
10. Ramon Zenhäusern (SUI) 53,92 +0,91
11. Henrik Kristoffersen (NOR) 54,02 +1,01
12. Linus Straßer (GER) 54,10 +1,09
13. Michael Matt (AUT) 54,20 +1,19
14. Manfred Mölgg (ITA) 54,26 +1,25
15. Daniel Yule (SUI) 54,32 +1,31
weiter:
18. Christian Hirschbühl (AUT) 54,56 +1,55
19. Adrian Pertl (AUT) 54,68 +1,67
24. Marc Digruber (AUT) 54,87 +1,86
30. Johannes Strolz (AUT) 55,09 +2,08

Ausgeschieden im 1. Durchgang:
Fabio Gstrein (AUT), Manuel Feller (AUT), Filip Zubcic (CRO), Timon Haugan (NOR), Jonathan Nordbotten (NOR), Erik Read (CAN)

Disqualifiziert im 1. Durchgang: Alex Vinatzer (ITA)

Weltcup-Gesamtwertung (nach 17 Rennen):

1. Alexis Pinturault (FRA) 689
2. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 560
3. Marco Odermatt (SUI) 501
4. Filip Zubcic (CRO) 455
5. Henrik Kristoffersen (NOR) 371
6. Loic Meillard (SUI) 354
7. Marco Schwarz (AUT) 326
8. Mauro Caviezel (SUI) 307
. Ryan Cochran-Siegle (USA) 307
10. Matthias Mayer (AUT) 264
11. Vincent Kriechmayr (AUT) 248

12. Linus Straßer (GER) 235
13. Manuel Feller (AUT) 234
14. Lucas Braathen (NOR) 204
15. Kjetil Jansrud (NOR) 201

Slalom Herren (4):

1. Marco Schwarz (AUT) 249
2. Linus Straßer (GER) 233
3. Manuel Feller (AUT) 210
4. Ramon Zenhäusern (SUI) 169
5. Henrik Kristoffersen (NOR) 166
6. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 158
7. Michael Matt (AUT) 131
8. Clement Noel (FRA) 113
9. Alex Vinatzer (ITA) 110
10. Daniel Yule (SUI) 107

Mannschaft Herren (17):

1. Schweiz 2521
2. Norwegen 2033
3. Österreich 2019
4. Frankreich 1701
5. Deutschland 905
6. USA 787
7. Italien 719
8. Kroatien 501
9. Slowenien 399
10. Kanada 210

Nationencup (30):

1. Schweiz 4334
2. Österreich 3754
3. Norwegen 2678
4. Italien 2361
5. Frankreich 1959
6. USA 1671
7. Deutschland 1136
8. Slowakei 739
9. Slowenien 723
10. Kroatien 518