Mazda ist tatsächlich 100 Jahre alt. Eigentlich, aus jetziger Sicht, schon 101 Jahre. Die heutige Mazda Motor Corporation wurde 1920 gegründet, hieß damals Tōyō Cork Kōgyō K.K. und baute keine Fahrzeuge, sondern widmete sich der Veredelung von Kork. Ab 1930 wurden Motorräder produziert, zu diesem Zeitpunkt wurde auch der Name "Mazda" verwendet. Dieser Name ist an Ahura Mazda, die höchste zoroastrischen Gottheit der Weisheit und Erkenntnis, angelehnt und wird im Japanischen ähnlich ausgesprochen wie der Name des Firmengründers Matsuda.

Ein kleiner, kompakter SUV, immerhin mit echtem Allradantrieb: Den Mazda CX-30 gibt es vorübergehend als Jubiläumsausgabe, die ist ausschließlich weiß. Nicht in Sicht: die roten, eleganten Sitze.
Foto: Völker

Nach dem Krieg baute Mazda Lastwagen, 1960 wurde der erste Personenkraftwagen produziert, ein kleines Coupé namens Mazda R360. An dieses Modell schließt der jetzige CX-30 an. Diesen Kompakt-SUV gibt es seit 2019, und aus Anlass des Firmenjubiläums wurde eine 100-Jahre-Sonderausgabe aufgelegt: erhältlich ausschließlich in der Farbe Snowflake-Weiß und innen mit burgunderroten Ledersitzen – wie damals beim R360 Coupé.

Und noch eine kleine Ausführung zum Kennzeichen, das die Testfahrzeuge von Mazda nämlich in Klagenfurt verortet. Dort sitzt der Generalimporteur – als einziger heimischer Automobilvertreter. Die meisten Firmen sind in Salzburg (S) oder Salzburg Land (SL) zu Hause, Porsche Austria, aber auch Mercedes, BMW, Subaru. Weitere Firmen sind in Wien angesiedelt, die Franzosen sind also mit einem W unterwegs, japanische Marken ebenfalls, nur Honda ist in Mödling (MD) und Mazda eben in Klagenfurt (K) daheim.

Vorne entspannt, hinten kuschelig

Der CX-30 basiert auf dem Mazda3 und ist zwischen CX-3 und CX-5 positioniert. Die Außenabmessungen sind nahezu identisch mit denen des elektrischen Bruders MX-30, wir verbrennen hier aber noch Benzin. Im konkreten Fall mit einem Zwei-Liter-Benzinmotor, dessen vier Zylinder insgesamt 180 PS leisten.

Grafik: Der Standard

Mit dem Skyactiv-X hat Mazda bekanntlich den weltweit ersten selbstzündenden Benzinmotor auf den Markt gebracht. Der ist drehfreudig wie ein Benziner, verspricht aber sparsam wie ein Diesel zu sein. Ohne auf den Verbrauch zu achten, hatten wir nach unserem Testzyklus, den wir vorwiegend überland hinter uns brachten, gute acht Liter am Bordcomputer stehen, das ist jetzt kein Beleg für übertriebene Sparsamkeit. Vermutlich macht sich da auch der serienmäßige Allradantrieb bemerkbar, der Sicherheit und Wintertauglichkeit anbietet.

Die 180 PS fühlen sich im Normalbetrieb sehr gezähmt an. Die 6-Gang-Automatik ist auf ruhigen Komfort angelegt, erst wenn man in den Sport-Modus wechselt oder das Gaspedal kräftig und nachhaltig niederdrückt, kommt Tempo in die Sache, dann lässt sich der kleine Wagen auch recht sportlich fahren.

So schnörkellos der CX-30 im Außenauftritt ist, innen wirkt er durch das rote Leder und die gute Verarbeitung angenehm elegant, ohne überheblich zu sein. Vorn sitzt man sehr entspannt, hinten wird es schon kuschelig. (Michael Völker, 30.01.2021)