Es ist ihr erstes "Vogue"-Cover: Kamala Harris, die zukünftige US-Vizepräsidentin, trägt auf dem Titel der Februarausgabe der US-"Vogue" ein Outfit, in dem sie auch während eines politischen Events auftreten könnte: Sie trägt eine schwarze Hose, einen dazu passenden Blazer und an den Füßen Sneaker von Converse – sie sind zu einem Markenzeichen der demokratischen Politikerin avanciert. Harris ist vor einem rosafarbenen Vorhang und einer grünen Tapete stehend abgebildet – eine Verlinkung der "Vogue" auf Instagram deutet darauf hin, dass das Setting als ein Hinweis auf Harris' Studentinnenverbindung Alpha Kappa Alpha zu verstehen ist. Porträtiert wurde sie von dem jungen US-Amerikaner Tyler Mitchell, dem ersten afroamerikanischen Fotografen, der ein Titelbild für die US-"Vogue" schoss. 2018 wurde er von Popstar Beyoncé ausgewählt, sie zu fotografieren.

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Markenzeichen von Kamala Harris: Converse-Sneaker.
Foto: AP Photo/Wilfredo Lee

Diskutiert wird seit Veröffentlichung der Bilder in den sozialen Netzwerken am Wochenende nicht die Tatsache, dass Kamala Harris auf dem Titel der "Vogue" zu sehen ist. Debattiert wird vielmehr über die Inszenierung der Spitzenpolitikerin, die als erste Schwarze mit asiatischen Wurzeln das Amt der US-Vizepräsidentin übernehmen wird.

Ein Vorwurf lautet: Die Hautfarbe von Harris sei aufgehellt worden. Der andere: Die künftige US-Vizepräsidentin sei unwürdig dargestellt worden. Außerdem sei nicht das Cover, für das sich Harris ausgesprochen habe, ausgewählt worden. (Der Fotograf Tyler Mitchell teilte ausschließlich jenes Bild auf seinem Instagram-Account.)

Die Kritik richtet sich vor allem an die Chefredakteurin der US-"Vogue". Anna Wintour hatte im vergangenen Jahr nach massiver Kritik an den rassistischen Strukturen des Modemagazins Fehler eingeräumt. (red, 11.1.2021)