Viele Komponenten produziert BMW in Steyr – ehe sie dann in China montiert werden.

Foto: BMW

Die Kernfrage ist: Sollen nur Gemüse, Eier und Fleisch vorzugsweise aus der Region kommen oder auch Schuhe, Bettgestelle und Computer? Oder gar auch Autos? Die globale Vernetzung der Produktion von Lebensmitteln bis zu Kleidung und technischen Konsumgütern hat ja vor allem einen Vorteil: Das Zeug kann immer billiger produziert werden. Hersteller aus allen Teilen der Welt können immer schärfer miteinander konkurrieren, also auch gegeneinander ausgespielt werden.

Der Konkurrenzkampf ist überall gleich, die Produktionsbedingungen sind es aber nicht. Nicht in der Industrie und erst recht nicht in der Landwirtschaft.

In Steyr produziert, in China montiert

Man muss gar nicht zuerst an Autarkie und Unabhängigkeit denken und an die Absicherung eigener Interessen gegen fremde Machtansprüche, es würde schon ein Blick auf Energiebilanzen genügen, um zu sehen, dass es nicht klug ist, jedes Produkt schon vor der Montage in Einzelteilen hundertmal um den Globus reisen zu lassen, um es im fertigen Zustand dann noch einmal von China nach Europa zu transportieren, bevor es benutzt werden kann.

Das Gehäuse für Motor, Getriebe und Leistungselektronik des BMW iX3 etwa wird im BMW-Werk im oberösterreichischen Steyr hergestellt, bevor es in China montiert wird.

Und so geht es vielen Einzelteilen, die bereits eine lange Reise mindestens einmal um die halbe Welt hinter sich haben, bevor sie eingebaut werden – bei allen Herstellern. Das kann nicht gut sein für die Energiebilanz, von anderen Problemen gar nicht erst zu reden. (Rudolf Skarics, 27.01.2021)