Die schwedischen Viagra Boys rocken wie dereinst The Stooges oder The Birthday Party.

Foto: Jesse Pearson

Viagra Boys – Welfare Jazz

Von den Live-Qualitäten der schwedischen Viagra Boys erzählt man sich Wunderdinge. Immerhin vertraut die Band mit dem blöden Namen und dem genialen Albumtitel Welfare Jazz (Year 0001) auf altbekannte Zutaten der Marke The Stooges, Nick Caves Birthday Party oder den altvorderen schwedischen Kollegen Union Carbide Productions. Proto- trifft auf Post-Punk, dazu setzt es jede Menge immergrünen Noise und mitunter sogar ein wenig Strafjazz mit Saxofon. Am Ende reitet man mit einer Countrynummer in den Weltuntergang.

viagra boys

The Avalanches – We Will Always Love You

So titelt das dritte Album der australischen Sampling-Kaiser The Avalanches in 20 Jahren (Universal). Zwar hat sich der Stil der Schnipselcollage, aus denen man Songs fertigt, mittlerweile etwas überholt. Mit Gästen wie Tricky, Johnny Marr von The Smiths oder Neneh Cherry schafft man allerdings ein Stück Erwachsenenpop, das ins Ohr geht, ohne beim Hörer allzu große Melancholie oder gar Mitleid zu erwecken. Als Doppelalbum angelegt, bekommen die doch recht ähnlich angelegten Stücke allerdings schnell ein Loch.

TheAvalanchesVEVO

Motörhead – Ace of Spades

Wenn man nur ein Album der britischen Rabiatperlen Motörhead besitzen will, empfiehlt sich neben dem Klassiker No Sleep ’til Hammersmith rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum diese Sonderausgabe ihres möglicherweise besten Studioalbums, Ace Of Spades (Universal). Zusätzlich zum bekannten und immer etwas medioker klingenden Studiomaterial setzt es Demos und alternative Abmischungen sowie Livemitschnitte. So richtig glücklich taub für eine Woche ist man bei Motörhead allerdings immer nur im Konzert geworden.

Motörhead Official

(schach, 12.1.2021)