Verärgert suchen Nutzer nach Alternativen für Whatsapp: Facebook hat seine Nutzungsbedingungen aktualisiert und damit für einen Aufschrei gesorgt, obwohl sich für Nutzer in der EU nichts ändert. Doch gäbe es die EU-Datenschutzgrundverordnung nicht, würde der Konzern künftig die Daten seines Tochterunternehmens verarbeiten.

Der Grund für die engere Verzahnung ist politisch: Aktuell ist eine Klage der US-Wettbewerbsbehörde im Gange. Facebook will einer möglichen Zerschlagung entgehen, indem das Unternehmen technische Hürden errichtet.

Zahlreiche Whatsapp-Nutzer suchen derzeit nach Alternativen und werden etwa beim Messenger Signal fündig, der auf Datensicherheit setzt
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Ein guter Zeitpunkt also, um sich von dem datenhungrigen Konzern zu verabschieden und stattdessen alternative Messenger wie Signal zu nutzen. Die Non-Profit-Organisation dahinter setzt auf Datensparsamkeit und -sicherheit. Während Nachrichten bei Whatsapp zwar auch verschlüsselt sind und nicht ausgelesen werden können, bedient sich die Firma trotzdem munter an den Metadaten ihrer User, etwa Kontaktinfos.

Whatsapps Trumpfkarte ist, dass die App auf fast jedem Smartphone installiert ist. Doch diesen Vorzug hat sie nicht, weil sie sicherer oder schneller ist – sondern schlicht, weil sie früh am Markt war, zu einer Zeit, als SMS noch die heimische Kommunikation regierten. Die aktuelle Aufregung ist eine Chance, um diesem Heimvorteil entgegenzuwirken – und Alternativen den Weg zu ebnen, die in jeder Hinsicht besser sind. (Muzayen Al-Youssef, 11.1.2021)