Kerim Waller, Nina Proll, Pipi Zemann, Ines Honsel und Maria Köstlinger (von links) in "Vorstadtweiber".

Foto: ORF/MR Film/Petro Domenigg

Ines Honsel, Maria Köstlinger und Nina Proll (von links) in "Vorstadtweiber".

Foto: ORF/MR Film/Petro Domenigg

"Spannende neue Beziehungsgeflechte und Affären, neue Charaktere, Einblicke in die Modebranche und dann doch auch Altbewährtes wie schnelle Autos und blöde Sprüche" versprach Nina Proll im STANDARD unlängst. Die erste Folge der neuen Vorstadtweiber-Staffel hat zumindest einige dieser Versprechen gehalten.

Schnelle Autos? Die Liebe des Vorstadtmannes zu seinem Auto ließe sich kaum inniger zeigen als anhand von Hadrian und seinem schönen blauen Porsche. Blöde Sprüche? "Eine Bergspitze im Arsch kann wehtun", sagt ein selbstdeklarierter "Luxusartikel". Dieser Luxusartikel heißt Okka Lamarr und ist Modeschöpferin – womit noch ein Versprechen gehalten wurde –, bankrott und in Therapie.

Die Staffel startet mit einem Millionenerbe, versinnbildlicht durch eine unerschöpfliche schwarze Kreditkarte. Nicoletta und ihre Freundinnen feiern den Geldrausch mit einer wilden Partynacht und teuren Handtaschen. Weit in den Tag danach reicht die Handlung nicht. Die drei Damen kehren nach der rauschigen Nacht in ihren je eigenen privaten Scherbenhaufen zurück. Dass zwei von ihnen, wenn auch übernächtig, dabei nicht halb so fertig wirken, wie sie nach der wilden Party sein müssten, kann man den Vorstadtweibern anrechnen – oder den Schauspielerinnen ankreiden.

Ob die fünfte Staffel des 2015 gestarteten Serienhits so spannend wird, wie Proll verspricht, muss sich erst weisen. Der Startschuss hat viele Fährten gelegt, deren Entflechtung Stoff für viele Folgen hergibt. Das kann gut werden, aber auch verwirren. Schlimmstenfalls wirkt es gekünstelt. Man wird sehen. (Aloysius Widmann, 12.1.2021)

Schon angemeldet?