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Die Österreichische Apothekerkammer appelliert: "Lassen Sie sich nur bei offiziellen Stellen kostenlos gegen Corona impfen."

Foto: Reuters/ Eric Gaillard

Wien – Im Zuge der gestarteten Corona-Impfkampagne in Österreich werden derzeit vor allem Bewohner und Mitarbeiter von Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie Personen in Gesundheitsberufen geimpft. Alle anderen müssen sich je nach Priorisierung durch den Impfplan im jeweiligen Bundesland vorerst noch gedulden: So sind etwa laut Stadt Wien erst ab Mitte Februar Impfungen für ältere Menschen über 80 Jahre vorgesehen, die nicht in Heimen leben.

Die aktuelle Situation hat die Österreichische Apothekerkammer am Dienstag dazu veranlasst, vor der eigenmächtigen Bestellung von Corona-Impfstoffen im Internet zu warnen. "Bei derartigen Angeboten kann es sich ganz klar nur um Fälschungen handeln", sagte Raimund Podroschko, der Vizepräsident der Kammer. "Der erste zugelassene Corona-Impfstoff muss zwingend bei minus 70 Grad gelagert und transportiert werden. Ein Versand nach der Bestellung im Web würde die Kühlkette unterbrechen. Dies ist mit ein Grund dafür, dass Corona-Impfstoffe derzeit nicht über die Apotheke bezogen werden können."

In Zeiten der Corona-Krise würden illegale Händler versuchen, "gefälschte, wirkungslose und gesundheitsgefährdende Medikamente, geschmuggelte Schutzmasken sowie Antibiotika und neuerdings Corona-Impfstoffe in Österreich abzusetzen". Bei diesen Produkten würde es aber keine Qualitäts- und Herkunftskontrolle geben. Podroschko: "Im besten Fall ist ein gefälschtes Medikament für den Betroffenen wirkungslos, im schlimmsten Fall gesundheitsschädigend oder sogar tödlich."

Laut Apothekerkammer sei seit Beginn der Pandemie ein starker Anstieg von Betrugsversuchen mit geschmuggelten und gefälschten Arzneimitteln festgestellt worden. Demnach wurden in Europa im Vorjahr Arzneimittel im Wert von rund 73 Millionen Euro sichergestellt, berichtete die Kammer. Zudem seien "ganze Berge gefälschter medizinischer Hilfsmittel und Präparate im Kampf gegen Covid-19, wie Gesichtsmasken, Corona-Tests und Desinfektionsgels, eingezogen" worden. (krud, 12.1.2020)