Trump wird das Amt des US-Präsidenten am 20. Jänner an Joe Biden übergeben.

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In Folge des Sturms auf das Kapitol durch Trump-Anhänger, sperrten fast alle sozialen Netzwerke den scheidenden US-Präsidenten. Neben Twitter kündigte auch Facebook an, dass die Sperre auf unbestimmte Dauer aufrechterhalten wird. Nun scheint der Konzern sich Sorgen um die Sicherheit seiner Mitarbeiter zu machen – und warnt sie, keine Kleidung mit Facebook-Logo mehr in der Öffentlichkeit zu tragen.

Die Warnung wurde offensichtlich von Facebooks interner Sicherheitsabteilung ausgegeben, berichten die Tech-Berichterstatter von "The Information". "Angesichts der jüngsten Ereignisse und um auf Nummer sicher zu gehen, wird empfohlen, das Tragen von Kleidung mit Facebook-Branding zu vermeiden", so ein internes Memo.

Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen

Zwar wird nicht spezifisch darauf eingegangen, dass eine Gefahr von Trump-Supportern ausgehe, angesichts der der Ereignisse am 6. Jänner und der darauffolgenden Sperre des Präsidenten auf der Plattform, ist jedoch von einem Zusammenhang auszugehen. Immerhin wird von Behörden auch für die kommenden Tage und Wochen befürchtet, dass es zu weiteren gewaltsamen Aufständen kommen könnte.

Sicherheitsrisiken werden demnach für die bevorstehende Amtseinführung Joe Bidens am 20. Jänner befürchtet. Auf der inzwischen offline genommenen Twitter-Alternative Parler war bereits zu sehen, dass Milizen Demonstrationen planen. Grund zur Besorgnis sei, dass einige militante Gruppen den Angriff auf das Kapitol als Erfolg sehen, sagt dahingehend der Sicherheitsforscher John Scott-Railton gegenüber "CNN". Deshalb befürchte er auch die Sicherheit Bidens bedroht.

Bombendrohungen an Amazon

Auch Amazon scheint um seine Mitarbeiter besorgt zu sein. Denn die rechte Twitter-Alternative Parler nutzte die Infrastruktur der Amazon Web Services (AWS). Nach den gewaltsamen Ausschreitungen im US-Kapitol sperrte der Internetgigant die Accounts des sozialen Netzwerks, die Webseite ist seitdem offline. Laut Amazon sollen seitdem Bombendrohungen von Rechtsextremen eingegangen sein, berichtet "Business Insider".

Vor allem Angestellte in den Datencentern des Konzerns werden vom Management angehalten, alle ungewöhnlichen Aktivitäten sofort zu melden. Parler setzt sich unterdessen auch auf rechtlichem Weg gegen die Sperrung zur Wehr. In dieser sehen die Betreiber einen "Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht", die offensichtlich durch politische Animosität motiviert sei. (red, 13.1.2021)