Zuletzt hat die EU im Dezember neue Sanktionen gegen türkische Personen und Firmen beschlossen.

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Ankara/Athen/Nikosia – Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdoğan strebt eine Verbesserung des unter anderem wegen des Gasstreits im östlichen Mittelmeer in eine Krise geratenen Verhältnisses zur EU an. "Wir sind bereit, unsere Beziehungen wieder in die Spur zu bringen", sagte Erdoğan am Dienstag vor EU-Diplomaten in Ankara. "Wir hoffen, dass unsere europäischen Freunde den gleichen Willen zeigen werden." Erdoğan forderte eine "langfristige Vision, weit entfernt von Vorurteilen und Furcht".

Die Beziehungen der EU mit der Türkei waren zuletzt in eine schwere Krise geraten. Grund dafür ist neben Kritik der EU an der Menschenrechtslage in der Türkei und dem militärischen Vorgehen der Türkei in Syrien, Libyen und in Bergkarabach auch der Streit um die Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer zwischen der Türkei und Griechenland. Am Montag erklärten die beiden Staaten, sie wollten am 25. Jänner ihre Gespräche zur Beilegung des Streits wieder aufnehmen.

Streit um Gasvorkommen

Seit der Entdeckung reicher Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer gibt es heftigen Streit um deren Ausbeutung. Sowohl die EU-Mitglieder Griechenland und Zypern als auch die Türkei erheben Anspruch auf die betreffenden Seegebiete, Athen und Ankara untermauerten ihre Forderungen auch durch die Entsendung von Kriegsschiffen im vergangenen August. Kurz darauf verlängerte die Türkei ihre umstrittenen Gas-Erkundungsmission in der Region. Die EU beschloss bei ihrem Gipfel Ende Dezember Sanktionen gegen Verantwortliche und beteiligte Firmen. (APA, AFP, 12.1.2021)