Aschbacher legte ihr Amt als Arbeitsministerin zurück.

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Man wird ja noch träumen dürfen. Was wäre, wenn sich die Ex-Arbeitsministerin erklärt hätte, gar entschuldigt? Etwa so:

Liebe Menschen in Österreich! Ich möchte mich von Ihnen verabschieden, es war mir eine Freude und Ehre, dem Land Ministerin sein zu dürfen.

Deswegen ist es mir auch ein großes Anliegen, mich auf diesem Wege zu erklären und Sie um Entschuldigung zu bitten.

Um Entschuldigung für die Turbulenzen, in die ich das Land in dieser ohnedies schwierigen Krisenzeit mit der Diskussion um meine wissenschaftlichen Arbeiten gebracht habe – unabhängig davon, wie die Prüfungen meiner nach bestem Wissen und Gewissen erstellten Diplomarbeit und Dissertation ausgehen mögen.

Diesen Ergebnissen möchte ich nicht vorgreifen. Dennoch möchte ich Ihnen sagen, wie betroffen mich das Bild macht, das meine Arbeiten in der Öffentlichkeit offenbar erwecken.

Ich entschuldige mich für etwaigen Folgen, die daraus entstanden sein mögen: bei jungen Menschen, deren Studienbedingungen hart sind und die den Eindruck gewinnen könnten, Gleiche, nämlich Studierende, würden ungleich behandelt. Bei Frauen, deren Alltag und Weg nach oben ohnehin mühsam ist. Bei Arbeitslosen, Arbeitnehmern, Familien und der Jugend in Österreich, für die ich als Ministerin verantwortlich war. So sorry!

Man wird ja, nach bestem Wissen und Gewissen, noch träumen dürfen. (Renate Graber, 12.1.2021)