Ihr Einsatz bewahrte tausende Kinder vor dem Tod: Diana Budisavljević

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Serbische Kinder im Lager Sisak.

Foto: ORF/Muzej Jugoslavije

Wien – In Österreich sind sie und ihre Rettungsaktionen während des Zweiten Weltkriegs weitgehend vergessen: Diana Budisavljević wurde vor 130 Jahren am 15. Jänner 1891 in Innsbruck als Diana Obexer geboren. Sie erlebte den Angriff der deutschen Wehrmacht auf Jugoslawien, der sich 2021 zum 80. Mal jährt, in Zagreb. Nach dem Einmarsch und der Bombardierung folgen Massenmorde und Deportationen von Serben, Juden und kroatischen Gegnern des Ustascha-Regimes.

Rettung vor dem Tod

Die "Menschen und Mächte"-Dokumentation "Die Kinder-Retterin und der Massenmörder" von Zoran Dobrić – zu sehen Mittwoch um 22.30 Uhr in ORF 2 – zeichnet das Leben von Diana Budisavljević nach. Sie wohnte in Zagreb als sie hört, dass in den Lagern des Ustascha-Regimes viele Kinder an Unterernährung, Diarrhoe und Typhus sterben. Nach Verhandlungen mit den Ustascha-Behörden, aber auch einzelnen deutschen Offizieren, darf sie serbische Kinder herausholen und sie an kroatische Familien übergeben, die sie adoptieren und zu Katholiken machen. Das war die Bedingung des Ustascha-Regimes unter Ante Pavelic. So bewahrte sie mindestens 7.500 serbische Kinder vor dem Tod.

Zivilcourage

Dobrić besuchte für die Doku ehemals gerettete Kinder und berichtet auch über den steirischen Wehrmachtsgeneral Franz Böhme, der von Hitler ins besetzte Jugoslawien geschickt worden war und für Massaker an der Zivilbevölkerung in Serbien verantwortlich ist. Während Böhme 1947 in einem der Nürnberger Prozesse angeklagt war und vor der Verhandlung Selbstmord beging, wurde Diana Budisavljević nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend vergessen.

1972 kehrte sie nach Innsbruck zurück, dort starb sie 1978. Dobrić: "Diana Budisavljevic war eine enorm mutige Frau, deren Zivilcourage gerade auch heute Vorbild ist." (red, 13.1.2021)