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AMD-Chefin Lisa Su auf der CES 2019.

Foto: Reuters

Nicht nur neue Grafikkarten, auch neue Prozessoren bringt die CES 2021 mit. Mit Vorstellungsevents am gleichen Tag setzten Intel und AMD ihren traditionellen Zweikampf fort. Beide legten dabei den Fokus auf Laptops.

"Team Red" (AMD) präsentierte eine Reihe Ryzen 5000-CPUs auf Zen3-Architektur, die mit geringerer Leistungsaufnahme und reduzierter Abwärme operieren. Die Spitzenmodelle der im 7nm-Verfahren gefertigten Chips sind der Ryzen 9 5980HX und 5900HX. Sie arbeiten mit einer Leistungsaufnahme von 45 Watt, bieten acht Kerne und 16 Threads sowie 20 MB an kombiniertem L2/L3-Cache. Ihr einziger Unterschied liegt in der maximalen Taktrate, die beim 5980HX mit 4,8 GHz um 200 MHz höher liegt, als beim 5900HX.

Aktuelle Games mit 100 Frames

In den gezeigten – und freilich nicht zufällig ausgewählten – Benchmarks schlug der Ryzen 9 5900HXeines von Intels Topmodellen, den Core i9-10980HK, teils deutlich. Er soll Games wie Horizon Zero Dawn in hohen Details in Full HD-Auflösung bei über 100 Frames pro Sekunde stemmen.

Ebenfalls acht Kerne und 16 Threads liefert der Ryzen 7 5800U, der laut AMD den Core i7-1185G7 ausstechen kann. Zudem soll er sich mit gutem Energiemanagement auszeichnen und je nach Laptop bis zu 17,5 Stunden "allgemeiner Nutzung" und bis zu 21 Stunden Videowiedergabe erlauben.

AMD geht davon aus, dass heuer rund 150 Notebook-Modelle mit diesen neuen CPUs erscheinen. Weiters kündigte man an, dass noch im ersten Halbjahr auch mobile Grafikchips auf Basis der RDNA2-Architektur verfügbar werden, die bereits die Basis für die im Frühwinter gelaunchte RX6000-Reihe bildet.

Ausblick auf "Alder Lake"

Intel preschte nicht nur mit mobilen Prozessoren vor, sondern kündigte auch den Start der ersten Rocket-Lake-S-Prozessoren (11. Core-Generation) sowie der nächsten Generation, Alder Lake, für Desktops noch heuer an.

Letztere greifen ein Design auf, das man schon länger von CPUs für Tablets und Smartphones oder auch von Appls M1 kennt. Statt ausschließlich idente Prozessorkerne einzusetzen, will Intel einen Verbund aus leistungsfähigeren Cores mit einem Verbund aus weniger performanten, dafür auch verbrauchsärmeren Kernen kombinieren. Erstere sollen zum Einsatz kommen, wenn tatsächlich viel Leistung benötigt werden, zweitere diverse Alltagsaufgaben mit geringem Anspruch abarbeiten.

Gefertigt werden sollen die Prozessoren in einem weiter verbesserten 10nm-Verfahren, das Intel "SuperFin" nennt. AMD, das bereits auf einen 7nm-Prozess umgestiegen ist, hat hier weiterhin die Nase vorn. Für Intel ist das ein leidiges Thema, denn der eigentlich geplante Umstieg scheitert seit Jahren an technischen Problemen.

Core H für "ultraportable" Notebooks

Ebenfalls vom Stapel ließ "Team Blue" die 11. Generation der Core-H-Prozessoren, die für "ultraportable" Laptops gedacht sind. Man verspricht ein Spielerlebnis mit 70 Frames pro Sekunde in 1080p-Auflösung und hohen Grafikeinstellungen – allerdings in Verbund mit einem dezidierten Nvidia-Grafikchip, nicht dem integrierten Xe-Modul.

Die neuen CPUs liefern bis zu vier Kerne mit acht Threads, takten bis fünf GHz hoch und unterstützen Wifi 6E und Thunderbolt 4. Angeteasert wurde außerdem ein Prozessor mit acht Kernen und 16 Threads, der die 5-Ghz-Schranke knacken wird. Für diesen gibt es allerdings noch kein Releasedatum. Alle anderen Prozessoren sollen im Laufe des ersten Halbjahrs verfügbar werden. Für Geräte mit weniger Leistungsanspruch zeigte man außerdem neue Prozessoren der Celeron- und Pentium-Reihe. (gpi, 13.01.2020)