Aschbacher leitet derzeit das Erdbeobachtungsprogramm der Esa. Ab März soll er der Weltraumorganisation vorstehen.

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Der im Dezember zum nächsten Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) gewählte österreichische Geophysiker Josef Aschbacher dürfte seine neue Aufgabe schon mit 1. März übernehmen. Wie sein Vorgänger Jan Wörner bei der Esa-Jahrespressekonferenz am Mittwoch in Paris mitteilte, habe er dem Europäischen Weltraumrat eine frühere Übergabe vorgeschlagen und rechnet demnächst mit einer Zustimmung.

Eigentlich wäre Wörners Vertrag erst mit Ende Juni ausgelaufen, Aschbacher hätte am 1. Juli übernehmen sollen. Wörner sagte, er halte eine Übergangsfrist von einem halben Jahr für zu lange. "Ich glaube es ist besser für meinen Nachfolger, nicht sechs Monate lang in Warteposition verharren zu müssen, und besser für die Esa, nicht zwei Generaldirektoren nebeneinander zu haben." Zu seinen Plänen nach dem Ausscheiden aus dem höchsten Esa-Amt wollte sich Wörner nicht äußern.

Vision für die kommenden Jahrzehnte

Aschbacher kündigte an, in seinen ersten Wochen als Generaldirektor einen umfangreichen Ausblick auf seine Pläne für die Weltraumorganisation vorlegen zu wollen. Er sei derzeit dabei, eine "Agenda 2025" auszuarbeiten, die seine Visionen der europäischen Raumfahrt für die kommenden Jahrzehnte skizzieren soll.

2021 liege der Fokus auf dem Erstflug der Rakete Vega C und der Vorbereitung für den Erstflug der Ariane 6 im kommenden Jahr. Dies müsse wie geplant geschehen, sagte Aschbacher. "Ich habe nicht die magische Lösung, was wir tun und wie wir es tun", sagte Aschbacher. Es sei aber klar, dass man in Europa zusammenarbeiten müsse, um Lösungen zu finden, insbesondere im Bereich der Trägerraketen.

Der gebürtige Tiroler, der seit 1989 bei der Esa arbeitet, leitet derzeit deren Erdbeobachtungsprogramm. Diese Funktion soll im März interimistisch von Toni Tolker-Nielsen übernommen werden, der zuletzt Generalinspektor der Esa war. (dare, APA, 14.1.2021)