Einen Frühstart ins neue Smartphone-Jahr erlaubt sich Samsung. Gab es die neueste Generation der zentralen S-Reihe üblicherweise erst im Februar oder März, hat sich der südkoreanische Hersteller heuer erstmals bereits im Jänner zur Vorstellung eines Launchs entschlossen – eine Entscheidung, die man durchaus auch als Machtdemonstration verstehen könnte. Immerhin hatten in den vergangenen Jahren zahlreiche andere Hersteller – darunter auch Apple – merkliche Probleme, ihre üblichen Zeitpläne einzuhalten.

Los geht's!

Wie dem auch sei: Mit dem Galaxy S21, S21+ und S21 Ultra gibt es nun jedenfalls drei neue Modelle für die High-End-Smartphone-Serie von Samsung. DER STANDARD hatte bereits im Vorfeld die Möglichkeit, einen ersten Blick auf die drei neuen Geräte zu werfen.

Zuerst aber wie gewohnt ein wichtiger Hinweis: Ein solches "Hands-on" erfolgt in einem zeitlich wie räumlich stark begrenzten Rahmen. Das bedeutet auch, dass sämtliche individuellen Aussagen wirklich nur als erster Eindruck zu verstehen gibt, zudem gibt es auch Punkte – wie die Akkulaufzeit –, über die in solch einem Setting generell nichts Sinnvolles ausgesagt werden kann. All das wird dann in einem ausführlichen Test zu einem späteren Zeitpunkt näher beleuchtet.

Das Galaxy S21 in der Farbvariante "Phantom Violet".
Foto: Proschofsky / STANDARD

Ende einer Ära

Es hat sich schon länger abgezeichnet, aber mit dem S21 wird es offiziell: Das Edge-Design mit seiner starken seitlichen Abrundung des Bildschirms ist endgültig Geschichte. Die Vorderseite von S21 und S21+ präsentiert sich vollständig flach, beim S21 Ultra gibt es zwar noch eine leichte Biegung, diese ist aber weit von den alten Edge-Zeiten entfernt. Ein Sieg der Vernunft: Denn auch wenn diese Abrundungen auf Produktfotos und im Shop des jeweiligen Mobilfunkherstellers gut ausgesehen haben mögen, so waren sie doch der Funktionalität eher abträglich. Die neue Hardwaregeneration hält sich jedenfalls merklich besser in der Hand als so manch früheres Samsung-Gerät.

An der Stelle noch etwas zu den gewählten Materialien: Während bei S21+ und S21 Ultra die Rückseite einmal mehr aus gehärtetem Glas (Gorilla Glass 7) ist, verwendet Samsung für das kleinste Modell Kunststoff – oder wie es Samsung fantasievoll nennt: "Glastic". Über die Vorzüge unterschiedlicher Materialien wurde schon viel geschrieben, den Autor stört diese Wahl ganz subjektiv nicht – ganz im Gegenteil. Die leicht raue Kunststoffoberfläche bietet nämlich einen hervorragenden Griff. Ganz generell ist die Verarbeitung sämtlicher Modelle wieder einmal hervorragend – aber das kennt man von Samsung ja schon so.

Neues Design

Die auffälligste Änderung im Vergleich zu den Vorgängern gibt es aber trotzdem auf der Rückseite: Das Kameramodul wurde optisch umgestaltet, es geht nun links und oben in den Rahmen über. Besonders prononciert fällt dieses Design beim Ultra-Modell aus, wo das Modul auch deutlich stärker als bei den anderen Ausführungen heraussteht.

Von links nach recht: S21, S21+ und S21 Ultra.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Was ebenfalls auffällt: S21 und S21+ sind eine Spur breiter als ihre Pendants aus der S20-Reihe – konkret sind es jeweils zwei Millimeter Unterschied. Ein guter Zeitpunkt, um die Spezifikationen schnell herunterzuspulen: Das Galaxy S21 misst 151,7 x 71,2 x 7,9 mm bei einem Gewicht von 172 Gramm, das S21+ kommt auf 161,5 x 75,6 x 7,8 mm bei 202 Gramm, und die Ultra-Ausführung ist dann schon 165,1 x 75,6 x 8,9 mm groß – bei stolzen 228 Gramm. Damit sind übrigens alle drei Geräte schwerer als jene aus der S20-Serie, besonders stark fällt die relative Veränderung beim S21+ mit einer Zunahme von immerhin 20 Gramm aus.

Display

Gleich sind hingegen die Bildschirmgrößen geblieben: Das S21 ist erneut mit 6,2 Zoll angegeben, das S21+ mit 6,7 Zoll. Lediglich beim S21 Ultra gibt es einen minimalen Rückschritt: Die 6,8 statt 6,9 Zoll sind dabei wohl auf das weniger stark gerundete Design zurückzuführen. Wirklich auffallen wird das aber wohl kaum jemandem.

Relevanter ist da schon eine andere Entwicklung: Die Auflösung der Displays von Galaxy S21 und S21+ ist nämlich geringer geworden. 2.400 x 1.080 Pixel beträgt sie nun, lediglich das Ultra-Modell bietet weiterhin das gewohnte QHD+ mit 3.200 x 1.440 Pixel. Eine Entscheidung, die sich aus unterschiedlichen Blickpunkten betrachten lässt: Einerseits hat Samsung ohnehin schon bisher in seiner Software von Haus aus nur FHD+ benutzt. Dazu kommt, dass dieses Downgrade nicht mehr die ganz große Überraschung ist – schon beim Note 20 hat man sich zu diesem Wechsel entschieden. Andererseits ergibt sich damit beim S21+ mit 394 PPI doch eine für ein High-End-Gerät (Achtung: Spoiler) in der Preisklasse über 1.000 Euro relativ geringe Pixeldichte. Aber, und das ist ein großes Aber: Mit freiem Auge lässt sich trotzdem kein relevanter Unterschied erkennen, und darauf kommt es im Endeffekt an.

Zum Glück sieht das Display in der Realität viel besser aus als auf dieser Aufnahme unter schlechten Lichtbedingungen.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Viele Stärken

Was ebenfalls positiv auffällt, ist die hohe maximale Helligkeit der Displays: Sagenhafte 1.500 Nits soll das S21 Ultra im direkten Sonnenlicht erreichen können, mehr als ausreichend, um darauf auch in einem solchen Umfeld noch gut lesen zu können. Beim S21 und S21+ sind es immer noch 1.300 Nits.

Eine weitere Stärke: Alle drei Modelle bieten einen 120-Hz-Modus, der für sanftes Scrolling und schnellere Reaktionszeiten des Touchscreens sorgt. Beim S21 Ultra kann die Bildwiederholfrequenz gar automatisch zwischen 10 und 120 Hz angepasst werden, was nicht zuletzt bei statischen Inhalten beim Stromsparen helfen soll. Bei S21 und S21+ liegt dieser Bereich immer noch zwischen 48 und 120 Hz. Ebenfalls erfreulich ist, dass beim S21 Ultra nun die volle Auflösung auch mit dem 120-Hz-Modus kombiniert werden kann – etwas, das beim S20 Ultra noch nicht funktionierte.

Und noch eine weitere Besonderheit des Topmodels: Bei der Ultra-Ausführung ist ein Display mit einem noch einmal gesteigerten Kontrast verbaut. Konkret spricht Samsung von 3.000.000:1, 50 Prozent mehr als bei den anderen Ausführungen. Alle Modelle bieten dann wiederum HDR10+-Support. Was sich jedenfalls schon auf den ersten Blick zeigt: Der Bildschirm bleibt auch in der neuen Generation wieder eine der großen Stärken der Topgeräte von Samsung, die Darstellungsqualität ist wahrlich beeindruckend.

Das Seitenverhältnis der Displays beträgt jeweils 20:9. In der Mitte oben gibt es einen kleinen Punchhole-Ausschnitt für die Frontkamera, sonst nimmt der Bildschirm praktisch die gesamte Vorderseite des Geräts ein. Geschützt ist die Anzeige durch Gorilla Glass 7 (Victus). Extra erwähnt Samsung auch das "Eye Comfort Shield", einen Blaulichtfilter, dessen Intensität im Laufe des Tages dynamisch angepasst wird – und zwar auch intelligent anhand des Tagesrhythmus der einzelnen Nutzer.

Wie weit steht die Kamera beim S21 Ultra heraus? Sehr weit.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Rechenzentrum

Während in den USA die S21-Reihe mit dem Snapdragon 888 und damit Qualcomms aktuellstem Top-Chip ausgestattet ist, gibt es für europäische Kunden erneut einen SoC aus Samsungs eigener Fertigung. Bevor jetzt alle schreiend davonlaufen, schnell eine Erklärung: Beim Exynos 2100 soll nämlich alles besser werden als bei den viel kritisierten Chips der Vorgängergeneration. Hat doch das Unternehmen seine Ambitionen zur Entwicklung eigener Prozessorkerne wieder aufgegeben. Stattdessen verwendet man nun Core-Designs direkt von ARM. Und das soll auch heißen, dass man eine mit den Qualcomm-Chips vergleichbare Leistungsfähigkeit verspricht.

Konkret beinhaltet der Exynos 2100 einen für die anspruchsvollsten Aufgaben gedachten Cortex-X1-Kern, der mit 2,9 GHz getaktet ist. Dazu kommen drei 2,8 GHz Cores (Cortex A78) und vier für stromsparende Tasks gedachte Cortex A55, die maximal mit 2,4 GHz laufen. Als Grafikeinheit gibt es eine Mali G78MP14 GPU. Besonders stark soll aber der Leistungszuwachs für KI-Aufgaben sein, die NPU soll um den Faktor 2 bis 3 schneller als jene des Vorgängers sein. Ebenfalls interessant: Der Exynos 2100 bietet erstmals Hardware-Unterstützung zum Dekodieren von mit AV1 kodierten Videos. Das dürfte für die Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen, haben sich doch fast alle Branchengrößen hinter dieses noch relativ neue Codec gestellt.

Noch etwas Geduld

So vielversprechend das alles klingt – für eine endgültige Beurteilung gilt es auf ausführliche Tests zu warten. Vor allem auch, was die Hitzeentwicklung und den Stromverbrauch anbelangt – zwei klassische Schwächen der vergangenen Exynos-Generationen. Samsung verweist dabei auf weitere Miniaturisierungen beim Fertigungsprozess, konkret ist der Exynos 2100 nun in 5nm gefertigt. Das sollte den Stromverbrauch bei gleicher Taktfrequenz um bis zu 20 Prozent senken. Gleichzeitig ist aber auch bekannt, dass die Fertigungsprozesse von Samsung weniger effizient sind als jene von Konkurrenten wie TSMC, die etwa für Apple fertigen. Also: Abwarten.

Der schnellste Prozessor bringt wenig, wenn er nicht genügend Spielraum hat. Glücklicherweise bestehen bei der S21-Reihe in dieser Hinsicht keine Bedenken. Beim S21 und S21+ liegt das RAM jeweils bei 8 GB, die Ultra-Variante kommt gar je nach Modell auf 12 beziehungsweise 16 GB.

Die Kamera

Die Kamera ist für viele zum wichtigsten Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Geräten geworden. Immerhin gibt es an anderen Stellen oft kaum mehr wirklich signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Herstellern. Die Samsung-Situation lässt sich dabei folgendermaßen zusammenfassen: meist tolle Hardware, die aber auch oft von Softwareschwächen konterkariert wird. Das soll sich beim S21 natürlich ändern – verspricht zumindest der Hersteller.

Das S21 Ultra hat das mit Abstand größte Kameramodul der drei Varianten.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Sehen wir uns zunächst das S21 und das S21+ an, haben diese doch den exakt selben Kameraaufbau: Neben einer Hauptkamera mit 12 Megapixeln (f/1.8, 1.8 µm) gibt es eine Telekamera mit 64 Megapixeln (f/2.0, 0,8 µm) und eine Ultraweitwinkel mit 12 Megapixeln (f/2.2, 1,4 µm, 120 Grad Blickfeld). Das klingt alles verdächtig ähnlich zum Vorjahresmodell – und ist es wohl auch. Mit einer Ausnahme: Der Sensor der Telekamera ist physisch etwas größer, womit er auch lichtstärker ausfallen sollte.

Das muss alles aber noch nichts Schlechtes bedeuten, denn Samsung könnte es ohnehin guttun, sich mal in Ruhe auf die Optimierung eines bekannten Sensors zu konzentrieren, anstatt dauernd von einer Hardware zur nächsten zu springen. Alle drei Kameras sind übrigens mit optischer Bildstabilisierung versehen. An der Vorderseite gibt es dazu dann noch eine Kamera mit 10 Megapixeln (f/2.2, 1,22µm).

Ultra trägt dick auf

Komplett anders sieht es dann beim Ultra-Modell aus. Hier setzt man wieder auf einen riesigen Hauptsensor mit dem sogenannten Nona-Binning. Bei dessen 108 Megapixeln (f/1.8, 0,8 µm) werden jeweils 3x3 Pixel kombiniert, um besonders lichtstarke Aufnahmen zu garantieren. Ein Konzept, das im Vorjahr eher so halb aufgegangen ist. Ob das heuer besser ist, lässt sich in diesem kurzen Eindruck natürlich noch nicht wirklich beurteilen. Zumindest scheint man die Autofokusprobleme des Vorgängers mittlerweile im Griff zu haben. Zudem betont Samsung, dass es sich dabei trotz der sehr ähnlich klingenden Spezifikationen um eine neuere Generation des Sensors aus eigener Entwicklung handelt. Mit der Hauptkamera lassen sich übrigens HDR-Bilder mit 12 Bit Farbtiefe aufnehmen, auch Support für 12-Bit-RAW gibt es.

Das wichtigste Upgrade gibt es aber bei der Telekamera – derer sind nämlich nun zwei Stück verbaut: ein Modell mit Dreifach- und eines mit Zehnfachvergrößerung. Hinter beiden Telekameras steckt dabei der gleiche 10-Megapixel-Sensor (1,22 µm), die Optik macht also den Unterschied aus. Während die Ultraweitwinkel wieder dem S21 / S21+ entspricht, gibt es an der Vorderseite noch einmal ein Upgrade mit einem 40-Megapixel-Sensor f/2.2, 0.7 µm).

Ersteindruck

Was das in der Praxis alles bedeutet, lässt sich wie gesagt seriös erst in einem ausführlichen Test zeigen. Auf den ersten Blick erinnerten die Aufnahmen qualitativ sehr an das, was man schon von S20 oder Note 20 her kennt. Die größte Verbesserung dürfte wohl tatsächlich die zweite Telekamera beim Ultra-Modell darstellen: Im Kurztest zeigten sich hier bei kleinen Vergrößerungsstufen jedenfalls deutlich bessere Aufnahmen, als es noch beim Note 20 Ultra der Fall war.

Beeindruckend klingen erneut die Videofähigkeiten: Bis zu 8K/30 reicht die Auflösung, 4K bei 60 Bildern pro Sekunden funktioniert dieses Jahr sogar auf sämtlichen Kameras. Dazu kommen dann noch Software-Neuerungen wie ein "Directors View", mit dem während der Aufnahme direkt zwischen mehreren Kameras gewechselt werden kann. Besonders nett: Das Smartphone schlägt dabei selbsttätig geeignete Ausschnitte vor, also etwa eine Nahaufnahme einer Person.

Das im Vorjahr eingeführte "Single Take", wo gleichzeitig Aufnahmen aus mehreren Kameras getätigt werden, hat ein paar neue Features bekommen – darunter einen "dynamischen" Slow-Motion-Modus. Ein "Vlogger View" speichert gleichzeitig Aufnahmen aus Front- und Rückkamera. Für den Porträtmodus verspricht Samsung eine gesteigerte Qualität. Und für die Telekameras wichtig: Es gibt jetzt einen "Zoom Lock", der den Ausschnitt fixiert und so dem Wackeln der Hand entgegenwirkt – etwas, das man schon von Googles Pixel 5 kennt.

Der Verzicht auf Ladegerät und Kopfhörer sorgt dafür, dass die Verpackung geschrumpft ist.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Akku

Weiter bei den Eckdaten: Der Akku des S21 umfasst 4.000 mAh, jener des S21+ 4.800 und der des S21 Ultra 5.000 mAh. Die Werte entsprechen also wieder den Vorgängern – mit einer Ausnahme: Das S20+ hatte noch "nur" 4.500 mAh zu bieten. Hier könnte dann auch der Grund für die Gewichtszunahme dieses Geräts zu finden sein. Drahtloses Laden gibt es wiederum in beide Richtung, die S21-Modelle können ihre Akkus also auch mit Earbuds und anderer Peripherie teilen.

Weder Ladegerät noch Kopfhörer

Deutlich kontroverser ist da schon eine andere Entscheidung: Sämtliche S21-Modell werden nicht nur ohne Ladegerät, sondern auch ohne Kopfhörer ausgeliefert. Damit folgt man dem Vorbild von Apple und argumentiert ähnlich: Dies würde nur unnötig Elektroschrott produzieren, während ohnehin schon fast jeder diese Komponenten hat. Eine Argumentation, die nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Gleichzeitig erspart sich Samsung damit natürlich Geld, und zwar in mehrfacher Weise. Wird doch dadurch auch die Verpackung des S21 kleiner, womit man mehr Exemplare auf eine Lieferpalette bekommt und die Transportkosten sinken.

Eine erfreuliche Verbesserung gibt es beim Fingerabdrucksensor, hier kommt nämlich ein neueres Modell von Qualcomm zum Einsatz. Und dieses bietet eine größere Erkennungsfläche, und zwar 8 x 8 Millimeter statt der bisherigen 4 x 9. Als Technik setzt man wieder auf Ultraschall, was vor allem sicherer ist als die von vielen anderen Anbietern favorisierten optischen Sensoren. Der Ersteindruck ist jedenfalls tatsächlich positiv: Die größere Fläche tut dem Sensor sehr gut und macht die Erkennung einfacher. Ganz so flott wie so mancher optische Sensor ist er zwar noch immer nicht, aber wie gesagt: Sicherheit.

S-Pen

Ein bemerkenswertes Extra beim S21 Ultra ist die Unterstützung für den S-Pen – also jenen Stift, der bisher die Note-Serie ausmachte. In diesem Fall ist er allerdings nicht fix im Gehäuse integriert, sondern Teil einer eigenen Hülle. Die Eingabelatenz ist dabei zwar dieselbe – sehr gute – wie beim Note 20, konkret liegt sie bei 9ms.

Ansonsten handelt es sich aber um eine ältere Version des S-Pen ohne Bluetooth-Low-Energy-Verbindung – und die damit einhergehenden Funktionen wie Gestensupport. Das liegt schlicht daran, dass der S-Pen hier nicht beim Einstecken ins Gehäuse aufgeladen werden kann, wie es durch die fixe Integration in die Note-Reihe der Fall ist und für die entsprechenden Funktionalitäten notwendig wäre. Allerdings soll in den kommenden Monaten noch S-Pen Pro separat veröffentlicht werden, der dann sehr wohl BLE-Unterstützung aufweist. Am Rande: Was all das für die Zukunft der Note-Reihe heißt, ist eine Frage, die Samsung ziemlich explizit nicht beantwortet.

Der S-Pen hat einen kleinen BLE-Support und wird in einer Extrahülle untergebracht.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Der interne Speicherplatz liegt bei S21 / S21+ je nach Modell bei 128 oder 256 GB, beim S21 Ultra gibt es zusätzlich auch eine Ausführung mit 512 GB. Was hingegen fehlt, ist ein Micro-SD-Slot, erweitern lässt sich all dies also nicht mehr. Neben LTE unterstützen alle S21-Modelle auch 5G, und zwar in Hinblick auf die Frequenzbereiche ziemlich umfassend. Dass Samsung im Vorjahr noch viel Gewese rund um den 5G-Support gemacht hat und jetzt das Thema nur mehr am Rande erwähnt wird, sagt auch einiges darüber aus, wie sehr sich in Hinblick auf die neue Mobilfunkgeneration in der Branche mittlerweile Realismus durchsetzt. Im Sinne von: Es ist schneller, aber jetzt auch nicht der große Durchbruch, von dem man so gerne gesprochen hat. Positiv anzumerken ist zudem, dass alle Modelle Dual-Nano-SIM-Support plus eine eSIM beinhalten.

Vermischtes

Bleiben noch die kleineren Details: Es gibt Stereolautsprecher sowie NFC, Bluetooth 5.0 und einen Staub- und Wasserschutz nach IP68. Besonders positiv fällt der Support für WiFi 6E auf, also die nächste WLAN-Generation, der mehr Frequenzen zur Verfügung stehen – so denn die Regulatoren diese tatsächlich – wie erwartet – bald freigeben. Der Ultra-Wide-Band-Support soll ebenfalls ausgebaut werden, womit sich das S21 dann auch als Autoschlüssel einsetzen lassen soll.

Als Software läuft auf dem Ganzen das aktuelle Android 11 mit OneUI 3.1 – also eine etwas aktuellere Version, als sie derzeit auf S20 und Co zu finden ist. Der wichtigste Unterschied: Links vom Homescreen ist nun statt des alten Samsung Daily von Haus aus der Google Discover Feed zu finden, wie man ihn auch von vielen anderen Android-Smartphones kennt. In Zukunft soll hier aber optional auch Samsung Free angeboten werden, ein eigener Feed des Smartphone-Herstellers. Ansonsten erinnert die Softwareausstattung stark an S20 / Note 20 mit all ihren vorinstallierten Apps von Firmen wie Microsoft. Für jene, die es ganz genau wissen wollen: Die Basis des Systems bildet ein Linux-Kernel in der Version 5.4.

Von Haus aus präsentiert sich am linken Homescreen nun der Discover-Feed von Google. Aber es gibt Alternativen oder die Option, dies vollständig zu deaktivieren.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Verfügbarkeit

Sämtliche Modell der S21-Reihe können ab sofort vorbestellt werden, der offizielle Marktstart ist dann für den 29. Jänner geplant. Zum Preis gibt es zwei Perspektiven: Einerseits ist er noch immer ziemlich "gesalzen", andererseits streicht Samsung heraus, dass er unter dem des Vorjahres liegt – zumindest wenn man die 5G-Ausführungen des S20 zum Vergleich heranzieht. Das Galaxy S21 wird jedenfalls ab 849 Euro verkauft, das S21+ gibt es ab 1.049 Euro, und das S21 Ultra schlägt dann mit mindestens 1.249 Euro zu Buche. Relativ gesehen ist damit vor allem das kleinste Modell günstiger geworden – um 50 beziehungsweise 150 Euro, je nachdem, was man als Bezugsrahmen heranzieht. Gleichzeitig könnte man auch sagen, dass die günstigste Ausgabe der mittleren Ausführung jetzt 50 Euro teurer ist als noch im Vorjahr. Oder aber, dass das Ultra im Preis gleich geblieben ist, obwohl man nun Ladegerät und Kopfhörer gestrichen hat. Alles also nicht zuletzt eine Frage des Blickwinkels.

Bleibt noch die beliebte Aufzählung der Farbvarianten: Das S21 gibt es bei diversen Mobilfunkern in Grau, Pink und weiß sowie der diesjährigen Highlight-Farbe, einem kräftigen Violett. Das S21+ wird in Silver, Schwarz und Violett verkauft. Auf der Webseite von Samsung sind zusätzlich noch exklusiv Ausführungen in Gold und Rot erhältlich. Das S21 Ultra wird von Haus aus in Silber und Schwarz angeboten, online kommen dann noch Titan, Navy und Braun hinzu. Und wer die offiziellen Namen dieser Farben wissen will, darf noch überall ein "Phantom" voranstellen.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Fazit

Wer nach den ganz großen Neuerungen sucht, der wird bei der S21-Reihe enttäuscht werden. Neben dem veränderten Aussehen ist die neue Hardwaregeneration vor allem durch kontinuierliche Weiterentwicklung geprägt – während die größeren Innovationen derzeit in der Kategorie der faltbaren Geräte stattfinden. Das muss allerdings noch nichts Schlechtes bedeuten, ganz im Gegenteil. Auf den ersten Blick wirken die Geräte der S21-Reihe jedenfalls durchaus vielversprechend. Ob sie dieses Versprechen auch erfüllen können, muss dann allerdings erst ein ausführlicher Test zeigen. (Andreas Proschofsky, 14.1.2021)