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Fitbit gehört nun zu Google.

Foto: DADO RUVIC / REUTERS

Der Fitness-Spezialist Fitbit ist nun offiziell ein Teil von Google. Googles Hardwarechef Rick Osterloh gab den Abschluss der Übernahme am Donnerstag bekannt. Er bekräftigte das Versprechen, dass Informationen der Fitbit-Nutzer getrennt von Google-Daten gelagert und auch nicht zur Personalisierung von Anzeigen verwendet werden.

Trennung

Google hatte die Pläne zur Übernahme von Fitbit für gut zwei Milliarden Dollar im November 2019 bekanntgegeben. Im Dezember 2020 gaben die Wettbewerbshüter der EU-Kommission den Deal frei – geknüpft an die Zusage der Datentrennung. Europäische Datenschützer hatten allerdings zuvor gewarnt, dass eine weitere Ansammlung von Nutzer-Informationen in der Hand eines großen Tech-Unternehmens in jedem Fall ein Risiko für den Schutz der Privatsphäre sei. "Bei diesem Deal ging es immer um Geräte und nicht um Daten", versicherte Osterloh in einem Blogeintrag.

Fehlende Zustimmung

Eine Ankündigung, die eigentlich ein Routineakt sein sollte, in diesem Fall aber trotzdem überraschend kommt. Fehlt doch bislang weiterhin die Zustimmung sowohl der US-Regulatoren als auch jener aus Australien. Damit riskiert Google zumindest in Australien eine saftige Strafe in der Höhe von bis zu 400 Millionen Dollar, wie der Guardian vor einigen Wochen berichtete. Offenbar wollte man angesichts des langen Zeitraums seit der Ankündigung der Übernahmepläne nun aber trotzdem nicht mehr länger zuwarten.

Noch kurioser wird die Angelegenheit mit Blick auf die USA: Dort scheint es nämlich so, dass das Justizministerium schlicht vergessen hat, die gesetzte Frist zu verlängern. Dies legt jedenfalls ein Statement von Google gegenüber The Verge nahe. Man sei in den vergangenen 14 Monaten auf jede Nachfrage eingegangen, nun sei aber die gesetzte Frist ausgelaufen. Google habe trotzdem vor, auf weitere Fragen des Justizministeriums zu dem Deal einzugehen. Aus dem Justizministerium heißt es hingegen nun, dass man die Prüfung weiter fortsetzen wolle.

Hintergrund

Fitbit war ein Pionier im Geschäft mit Fitness-Armbändern, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Allerdings wurde dieses Geschäft inzwischen aus zwei Richtungen aufgerollt: Apple ist sehr erfolgreich mit seiner Apple Watch, die auch diverse Fitness-Funktionen hat – und bei einfachen Armbändern dominieren günstige Geräte aus China vor allem von der Firma Xiaomi. Das öffnete die Tür für die Übernahme durch Google. Der Internet-Konzern entwickelt das dominierende Smartphone-Betriebssystem Android. Bei Smartwatches blieb das spezialisierte System Wear OS jedoch weniger erfolgreich. (apo/APA, 15.1.2021)