Die Secret-Service-Agenten, die zum Schutz der US-Präsidententochter Ivanka Trump und ihres Ehemanns Jared Kushner abgestellt waren, durften unter keinen Umständen das Anwesen des Paars in Washingtons Stadtviertel Kalorama betreten. Das heißt, dass sie auch keine der sechs Toiletten nutzen durften, wie nun die "Washington Post" berichtet.
Die Agenten griffen daraufhin auf der Suche nach einem geeigneten WC zwischenzeitlich auf ein portables Modell zurück oder nutzten die Toiletten der Nachbarschaft – unter anderem die von Ex-Präsident Barack Obama oder von Vizepräsident Mike Pence (dessen Haus nicht ganz in der Nähe von Trump/Kushner liegt).
100.000-Dollar-Rechnung
Endlich fand das Secret Service eine dauerhafte Toilettenlösung und mietete bei einem Nachbarn von Ivanka und Jared ein Kellerstudio – inklusive Badezimmer und WC. Das ließ sich der Vermieter aber auch gut bezahlen, und so legten die US-Steuerzahler 3.000 US-Dollar im Monat für das Klo der Agenten hin – bisher mehr als 100.000 US-Dollar.
Ein Sprecher des Weißen Hauses stritt im Gespräch mit der "Washington Post" ab, dass das Ehepaar Trump/Kushner den Bewachern den Zutritt zu ihrem Haus untersagt habe. Es sei vielmehr die Entscheidung des Secret Service gewesen, dass die Agenten nicht eintreten dürfen. Ein nicht namentlich genannter Agent bestreitet das in dem Bericht.
Secret Service meldete sich doch
Der Secret Service wollte zuerst keine Stellung beziehen, meldete sich dann aber doch – nachdem der Artikel bereits Stunden im Netz war. Die Behörde würde versuchen, einen so geringen Einfluss wie möglich auf das zu schützende Objekt zu haben. Deshalb habe man nicht angefragt, ob man die privaten Toiletten nutzen dürfe – und Ivanka Trump und Jared Kushner hätten den Zugang auch nicht untersagt. (bbl, 15.1.2021)