Bei Probeläufen auf der Erde hatte alles noch gut ausgesehen.
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"Wir haben alles gegeben, was möglich war. Aber der Mars und unser tapferer Maulwurf passten einfach nicht zusammen." Dieses resignierte Resümee musste nun Tilman Spohn vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ziehen. Der vom DLR entwickelte Maulwurf hat das Graben eingestellt.

Die offizielle Bezeichnung des Geräts lautet eigentlich Heat-Flow-and-Physical-Properties-Package-Instrument (HP3). Es ist mit der NASA-Sonde InSight zum Mars geflogen und dort im November 2018 gelandet. Und es verfügt seinerseits über eine sogenannte Rammsonde, die sich sukzessive in den Boden hämmern sollte – in den Worten des DLR wie ein Nagel, der sich selbst einschlägt. Angepeilt war, dass HP3 so bis auf fünf Meter Tiefe gelangt, um die Wärmeflüsse im Marsboden zu messen.

Erwartungen nicht erfüllt

Doch die Mission stand irgendwie unter einem Unstern. Auf dem Weg zur Wunschtiefe geriet der Maulwurf immer wieder ins Stocken – der Fortschritt blieb aus. Das leitende Forscherteam erklärte, dass der Boden in dem Gebiet völlig anders sei als alles, was sie zuvor gesehen hätten.

Nach seinen ersten Versuchen im Februar 2019 hat sich HP3 fast zwei Jahre lang abgemüht, seine Mission zu erfüllen. Mehrfach veränderten die Forscher die Position des Rammkopfs, doch es fruchtete nichts. Das Experiment wurde nun eingestellt. "Es war geplant, dass er fünf Meter in die Tiefe gräbt", sagte eine DLR-Sprecherin. "Das wird er nicht mehr machen." (red, 15. 1. 2021)