Der neue "Tatort" am Sonntag mit Richy Müller (re.) und Felix Klare leidet nicht nur an Baumängeln.

Foto: ORF/ARD/Benoit Linder

Blumen auf dem Frühstückstisch, der Kaffee duftet, die Weckle knuspern – und am allerwichtigsten: Alle haben sich lieb.

So würden die Bewohnerinnen und Bewohner eines alternativen Bauprojekts im Stuttgarter Tatort: Das ist unser Haus gerne jeden Tag beginnen. Doch das neue Heim hat nicht nur Baumängel, in einer Grube liegt auch eine Leiche.

Rote Haare, auffällige Schuhe, das kann nur Beverly sein, die mal hier wohnen wollte, dann aber verschwand. Blöderweise ist der Nachname unbekannt.

Tja, was könnten Kommissare machen? Vielleicht eine Rückwärtssuche mit Foto im Internet? Da kommen Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) auch irgendwann drauf, bloß eben viel zu spät.

Nervig hoch zehn

Man kann es ihnen nicht ganz verdenken, denn es geht den beiden wie den Zusehern: Die Hausgemeinschaft mit ihren ewigen Sesselkreisen ist nervig hoch zehn. Sehr viel Energie verpufft beim Ordnen von Gefühlen und Bestimmen der Aura. Jedem Einzelnen möchte man irgendwann ein Räucherstäbchen reinrammen – vor allem wenn larmoyantes Schwäbeln ertönt.

Am besten betrachtet man das bunte Volk als Satiretruppe, dann wird der Blick milder. Nicht recht gelingen will das allerdings bei der Mördersuche, die ist so gediegen, dass man sie sich nicht schönreden kann. (Birgit Baumann, 16.1.2021)

Schon gehört?