Bis inklusive 16. Jänner wurden in Wien genau 18.981 Personen geimpft.

Foto: Der Standard / Matthias Cremer

Wien – Eigentlich startet die Vormerk- und Anmeldeplattform zur Covid-19-Impfung in Wien erst am Montag um 10 Uhr. "Um einen Zusammenbruch unserer Server am Montag zu vermeiden", wurde das System aber bereits am Samstag freigeschaltet, wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte. Die erste Bilanz des sogenannten "Soft Starts": Mit Stand 15 Uhr am Sonntag haben sich bereits mehr als 120.000 Wienerinnen und Wiener für eine Impfung vormerken lassen. Niederösterreich meldete am Nachmittag 99.100 Anmeldungen, hier wurde das System bereits am Freitag aktiviert.

Möglich ist die Anmeldung für Wien online unter impfservice.wien oder telefonisch beim Gesundheitstelefon 1450. Ein First-Come-First-Serve-Prinzip gibt es nicht, wird versichert. "Der Zeitpunkt der Vormerkung hat keinen Einfluss auf die Reihung beim Impfen", heißt es auch auf der Anmeldeplattform.

Eine Vormerkung stelle nur sicher, dass man einer Priorisierungsgruppe zugeordnet wird. Erst wenn der Impfstoff für diese Gruppe einlangt, werde man rechtzeitig benachrichtigt. Ausgewählt werden kann, ob diese Information per E-Mail, SMS oder Anruf erfolgen soll.

Registrierung auch ohne Bestätigungs-Mail erfolgreich

Bestätigungs-Mails für die Anmeldung sollten eigentlich verschickt werden. Hier dürfte es aber auch zu Problemen gekommen sein: Manche Teilnehmer erhielten Bestätigungen, andere nicht. Manche Mails dürften auch in Spam-Ordnern gelandet sein, heißt es aus dem Büro Hacker. Aber auch ohne E-Mail sei eine Registrierung erfolgreich.

Nach der Voranmeldung folgt die Terminvereinbarung – wenn eben der Impfstoff für diese Gruppe da ist – ebenfalls online unter impfservice.wien. Hier dürften sich manche Gruppen laut Impfplan und Priorisierung auch noch einige Monate gedulden müssen.

Sollte die Person mehreren Priorisierungsgruppen angehören, wird man in jener geimpft, die zuerst dran ist, wird versichert. Gebeten wird um eine "wahrheitsgemäße und eigenverantwortliche" Zuordnung.

Nicht alle Berufs- und Personengruppen sind aber online auswählbar. Das liegt daran, dass diese über Impfangebote etwa über Betriebsimpfungen "zentral in der jeweiligen Einrichtung koordiniert werden".

Für folgende Berufs- und Personengruppen ist derzeit (Stand Sonntag, 10 Uhr) eine Vormerkung möglich:

  • Allgemeine Vormerkung – keiner Gruppe zugehörig
  • Berufliche Grenzpendler (PilotInnen, FlugbegleiterInnen etc.)
  • Einzelhandel
  • Enge Kontaktpersonen von Schwangeren im selben Haushalt
  • Gastro/Tourismus
  • Hochrisikogruppe
  • Körpernahe GesundheitsdiensteanbieterInnen (Physio-, Ergo-, LogotherapeutInnen etc.)
  • Kulturschaffende
  • Mobile Pflegebedürftige zu Hause (Angehörige und KlientInnen)
  • Nicht mobile Pflegebedürftige zu Hause (Angehörige und KlientInnen)
  • Nicht-medizinische körpernahe Berufe (z.B. FriseurInnen, KosmetikerInnen, MasseurInnen, FußpflegerInnen)
  • Niedergelassene und mobile nicht-ärztliche Gesundheitsberufe
  • Personal in der Mobilen Pflege
  • Schüler und Studierende über 16 Jahre

Endgültig dürfte diese Liste aber noch nicht sein: So wurde nach STANDARD-Informationen noch am Sonntag die Liste um "Risikogruppe (Bitte geben Sie Ihre Diagnose an") und um die Gruppe "Spitzen- und Mannschaftssport" ergänzt. Dafür verschwanden die Gruppen "Personal in der Mobilen Pflege" und "Körpernahe GesundheitsdiensteanbieterInnen (Physio-, Ergo-, LogotherapeutInnen etc.)". Laut dem Büro von Hacker werde im Rahmen des Soft Starts noch Feedback eingebaut. Die finale Liste gibt es demnach am Montag zum offiziellen Start.

Beim Wohnsitz ist übrigens kein behördlicher Hauptwohnsitz notwendig. Es reicht eine Wohnadresse in Wien.

Sollte bei Impfungen unerwartet Impfstoff übrig bleiben, kann diese auch spontan verimpft werden. Dazu gibt es auf der Vormerkplattform bei der Anmeldung auch den Punkt "Vormerkung für Warteliste": Der Impfpriorisierung entsprechend werden dann jene Personen kontaktiert, die an dieser Stelle spontan einspringen wollen. Dazu muss ein Button bestätigt werden: "Hiermit bestätige ich, innerhalb von 1-2 Stunden ohne Terminvereinbarung innerhalb der Öffnungszeiten der Impfzentren (Mo. bis Sa., 8.00 bis 17.00 Uhr) jederzeit bei Anruf spontan erscheinen zu können."

Bisher knapp 20.000 Personen in Wien geimpft

Bisher wurden inklusive der Impf-Zahlen von 16. Jänner genau 18.981 Personen in Wien geimpft. Diese Personen haben bislang den Erststich erhalten. Notwendig sind mit dem verwendeten Impfstoff von Biontech/Pfizer aber zwei Impfungen: Mit dem Zweitstich werde für die ersten Personen ab der kommenden Woche begonnen.

Bei der aktuell laufenden Impfaktion für Personen aus dem Medizin- und Gesundheitsbereich in der Messe Wien wurden am Freitag 2.826 Personen geimpft. Am Samstag waren es 2.590 Personen. Auch am Sonntag und Montag wird noch geimpft: Ziel ist, dass an den vier Tagen insgesamt rund 11.000 Personen geimpft werden.

Mehr als 100.000 Impfungen in Österreich verabreicht

Laut Dashboard des Gesundheitsministeriums zur Corona-Schutzimpfung haben österreichweit bis Samstag, 18 Uhr, rund 87.200 Personen eine erste Dosis erhalten. Am Sonntagabend wurde die Marke von 100.000 Impfungen geknackt: Das Gesundheitsministerium errechnete anhand der ausgelieferten Impfdosen, dass insgesamt 102.790 Personen eine erste Impf-Dosis erhalten haben.

Auch in Niederösterreich ist bereits Voranmeldung möglich

Wie sieht es bezüglich Impf-Anmeldung in den anderen Bundesländern aus? In Niederösterreich ist die Anmeldung ebenfalls bereits möglich: Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab 16 Jahren mit Hauptwohnsitz im Bundesland können sich hier vormerken. "Durch Ihre Registrierung bekommen Sie, sobald Sie an der Reihe sind, zeitgerecht entsprechende Informationen via Email, wann und wo Sie geimpft werden können", heißt es auf der Homepage der Landesregierung.

Laut einem Sprecher der zuständigen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) ist die Anmeldung auf der niederösterreichischen Website bereits seit Freitag möglich. Stand Sonntagnachmittag hätten sich 99.100 Personen für die Impfung vormerken lassen.

Vorgehen in den anderen Bundesländern

In Oberösterreich können sich alle Personen über 80 Jahre (geboren vor dem 29. Jänner 1941), die nicht in einem Alten- und Pflegeheim wohnen, hier online für eine Corona-Schutzimpfung vormerken. Am Sonntag hieß es von Seiten des Landes Oberösterreich auf der Homepage: "Derzeit sind alle Termine zur Covid-19-Schutzimpfung für über 80-Jährige in Oberösterreich ausgebucht. Wir ersuchen um Verständnis dafür, dass das Interesse an der Impfung die uns zur Verfügung gestellten Impfdosen derzeit deutlich übersteigt. Das gilt bis auf weiteres leider auch für die priorisierten Bevölkerungsgruppen. Personen über 80 Jahre, die keinen Termin erhalten haben, können sich für Informationen zukünftiger Impfaktionen auf dieser Website anmelden. Sie werden im Zuge des Vormerksystems informiert, wann wieder Impfstoff zur Verfügung steht und neue Impftermine vergeben werden."

Vorarlberger und Vorarlbergerinnen können sich ab Montag unter diesem Link für eine Impfung voranmelden. Wer Probleme bei der Online-Registrierung hat, kann sich bei der Impf-Hotline (0810 810 601) melden und erhält Unterstützung.

In Kärnten werden seit Freitag, 15. Jänner, Über-80-Jährige, die zu Hause leben bzw. zu Hause gepflegt werden, geimpft. "Die Anmeldung erfolgte über die Wohnsitzgemeinden", heißt es auf der Homepage der Landesregierung. Ab 19. Jänner folgt demnach die Belegschaft der Covid-Stationen der Kärntner Krankenhäuser und ab 21. Jänner die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.

Auf der Homepage der Salzburger Landesregierung ist die Vormerkung für Personen über 80 Jahre, die zu Hause wohnen, erst ab 1. Februar möglich.

In Tirol ist die Voranmeldung ebenso ab 1. Februar unter diesem Link freigeschalten.

Im Burgenland wird die Vormerkung für eine Schutzimpfung über die Homepage des Landes ab Freitag, 22. Jänner, möglich sein, wie dem STANDARD mitgeteilt wurde.

Auf der Homepage der steirischen Landesregierung gibt es noch kein Portal für eine Vormerkung. "Infos folgen in Kürze", heißt es auch auf der Homepage der Impfkampagne des Bundes. Hier finden Sie auch noch einmal alle Informationen zur Impfung. (David Krutzler, Johannes Pucher, Sebastian Fellner, 17.1.2020)