Der 76-jährige ugandische Dauerherrscher Yoweri Museveni stellte seinen Wahlsieg schon im Voraus sicher.

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Yoweri Museveni stellte seinen Wahlsieg schon im Voraus sicher. Der 76-jährige ugandische Dauerherrscher weiß längst, wie man Herausforderer – in diesem Fall den Popstar Bobi Wine – an die Wand drückt: Man verwehrt ihnen den Zugang zu den staatlichen Medien, schmeißt sie während des Wahlkampfs alle naslang ins Gefängnis und bläut ihren Fans mit dem Terror der "Sicherheitskräfte" Angst und Schrecken ein.

Schließlich schaltet man während der Wahl noch das Internet ab, damit nichts Belastendes an die Öffentlichkeit dringt. Unterdessen kann sich die vom Präsidenten eingesetzte Wahlkommission das Ergebnis ungestört zusammenbasteln. Wie die Abstimmung unter fairen Bedingungen ausgegangen wäre, weiß keiner.

Das lief auch schon bei den jüngeren der sechs ugandischen Wahlen so, mit denen sich Museveni im Amt bestätigen ließ – wie auch bei der Mehrzahl der über zwanzig Urnengänge, die im vergangenen Jahr auf dem Kontinent stattfanden. Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind Afrikas Abstimmungen zu einer einzigen Farce geworden – dank der Afrikanischen Union (AU), die der Schändung ihrer niedergeschriebenen Wahlstandards tatenlos zusieht. Als Rebellenchef nannte Museveni den Klub afrikanischer Staatschefs "Gewerkschaft der Diktatoren". Längst ist er selbst einer ihrer übelsten Genossen. (Johannes Dieterich, 18.1.2021)