Jetzt ist es endgültig so weit: Diese Woche macht Donald J. Trump die Fliege (Verzeihung, für ein Um-die-120-Kilogramm-Bröckerl vielleicht nicht ganz die optimale Redensart). Unklar ist, ob Joe Bidens Umzugsmanager für das Weiße Haus, Putzpersonal, Innendekorateure und ein paar handverlesene Exorzisten, ihre Arbeit schon beendet oder noch zu tun haben.

Abgang: Diese Woche muss Donald Trump sein Amt an Joe Biden übergeben.
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Unklar ist aber vor allem, was Trump selber im Schilde führt. Möglichkeit eins: Er spannt vom Stress der vergangenen Wochen in Mar-a-Lago aus und lässt die Seele baumeln. Gegen dieses Szenario spricht allerdings, dass es bei Trump nur wenig gibt, was er baumeln lassen könnte.

Möglichkeit zwei: Trump heckt Strategien für eine Präsidentschaftskandidatur 2024 aus. Dafür erfindet er noch tolldreistere Narreteien als die, die er seinem Fanklub schon jetzt aufgebunden hat: Der Mond ist ein Schweizer Käse, die Schwerkraft gibt es nicht, und für alle Amerikaner, die ihn wählen, wird er Oklahoma, Michigan und West Virginia in drei Schlaraffenländer verwandeln, wo ihnen Gesottenes, Gebratenes und Schlitz-Bier in die offenen Mäuler fliegen.

Möglichkeit drei: Trump wird von den Geistern der Vergangenheit eingeholt und muss sich auf eine Zukunft einstellen, die im Zeichen eines ununterbrochenen Daueraufenthalts in diversen Gerichtssälen steht. Das wäre dann, fragen Sie nur Karl-Heinz Grasser, ein fast österreichisch zu nennendes Ex-Politiker-Schicksal. (Christoph Winder, 17.1.2021)