Die Kölner DuMont-Mediengruppe hat die "Hamburger Morgenpost" an Arist von Harpe verkauft.

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Hamburg – Fast ein Jahr nach der Übernahme der "Hamburger Morgenpost" sieht der neue Eigentümer Arist von Harpe wieder Anzeichen für Profitabilität. "Auf monatlicher Ebene sind wir seit dem vierten Quartal wieder profitabel", sagte der 42-Jährige im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "In Summe haben wir die ursprünglich mal gesetzten Umsatzziele für 2020 nicht erreicht, auch wegen der Pandemie mit niedrigeren Verkaufszahlen und geringeren Werbeerlösen."

"Kostenseitig schlanker"

"Die schwarzen Zahlen sind im Wesentlichen erreicht dadurch, dass wir kostenseitig schlanker aufgestellt sind." Zu den Kostensenkungen sagte von Harpe: "Die Fixkosten haben wir signifikant reduziert, wenn man Personal herausrechnet, um knapp 50 Prozent." Als Beispiele nannte der Manager Einsparungen bei technischen Systemen und Räumlichkeiten. Zugleich seien jetzt wieder mehr Mitarbeiter bei dem Boulevard-Blatt beschäftigt – insgesamt um die 80 und damit grob zwischen fünf und zehn Prozent mehr, betonte der Verleger.

Im Februar 2020 war bekanntgeworden, dass sich die Kölner DuMont-Mediengruppe, die mehrere Zeitungen im Portfolio hat, von dem Hamburger Boulevard-Blatt trennt. Dass von Harpe übernimmt, galt für viele in der Medienbranche als überraschend. Die "Mopo" hatte im dritten Quartal 2020 eine verkaufte Auflage von gut 34.000 Stück.

Ungünstiger Start

Die Corona-Pandemie mit dem ersten Lockdown fiel in die Zeit der Übernahme. Von Harpe sagte dazu: Der Start sei natürlich ungünstig verlaufen. "In Summe sind die Verkaufszahlen im ersten Lockdown ein ganz schönes Stück nach unten gesackt. Zugleich sind die Abonnenten in der Zeit gestiegen. Aber der Netto-Effekt war, dass wir über den Verkauf mehr verloren haben als wir im Abo hinzugewonnen haben." Von Harpe führte das darauf zurück, dass die "Hamburger Morgenpost" weniger abonniert als in Geschäften und an Kiosken gekauft wird. Der Verleger bezeichnete die "Mopo" als Kaufzeitung. "Im Verhältnis sind es 90 Prozent Verkauf und zehn Prozent Abo." (APA/dpa, 19.1.2021)