Wolfgang Matt war Dienstagabend Gast in der "ZiB 2" bei Armin Wolf.

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Wolfgang Matt, 65-jähriger ÖVP-Politiker und Bürgermeister von Feldkirch in Vorarlberg, hat sich also am Wochenende impfen lassen. Ist er Hochrisikopatient? Nein. Wäre er laut Impfplan jetzt schon an der Reihe? Nein. Es hätte vor ihm noch einige Hochrisikopatienten gegeben, die sich gern das Jaukerl hätten reinjagen lassen. Sagt die zuständige Ärztin.

Stimmt so nicht, sagt Matt im "ZiB 2"-Interview bei Armin Wolf am Dienstagabend und spricht von unterschiedlicher Wahrnehmung. Weil: Er sei der Letzte gewesen, der das Haus betreten hat, habe sich nie vorgedrängt, in einer Ecke gewartet, bis er an die Reihe kam. Er habe gehört, dass am Schluss immer eine Restdosis übrig bleibt. Und dann lässt er die Zuschauer teilhaben an seinen Essgewohnheiten: Er schmeißt zu Hause ja auch kein hartes Brot weg, da wird dann ein Toast gemacht.

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Ob es ihm nicht komisch vorkomme, dass er sich auf die Backup-Impfliste hat setzen lassen? Da argumentiert Matt mit seiner Vorbildwirkung, er habe immer gesagt, Impfen sei gut. Armin Wolf lässt nicht locker, bohrt weiter. Was hätte Matt gemacht, wenn drei Impfdosen übrig geblieben wären? Dann hätte er geschaut, dass er irgendwen mobilisieren kann. Aha. Richtige und wichtige Nachfrage von Wolf: Das hätte er ja mit der einen Impfung auch machen können. Kurzes Schweigen. "Ja, das ist richtig, das hätte ich mit der einen auch machen können."

Ein Fehlverhalten sieht er trotzdem nicht, um eine Entschuldigung windet er sich herum und wird zynisch. Ob er sich dafür entschuldigen soll, dass er diese letzte Dosis genommen habe? Matt: "Es wäre besser gewesen, auf diese letzte Charge zu verzichten und zusehen zu müssen, wie sie entsorgt wird, aber das tut mir im Herzen weh." Er könne sich schon entschuldigen, wenn man Wert darauf lege. Das klingt nicht nach Einsicht. Die zweite Dosis will er sich dann impfen lassen, wenn er an der Reihe ist. Das wäre auch für die erste Impfung eine gute Idee gewesen. (Astrid Ebenführer, 20.1.2021)