Am Mittwoch gegen 8.30 Uhr hat sich im Raum Admont im obersteirischen Bezirk Liezen ein Erdbeben der Stärke 4,5 ereignet. Das Epizentrum lag sechs Kilometer westlich von Admont, berichtete der Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) am Vormittag.

Das Beben wurde laut Zamg von Bewohnern nahe dem Epizentrum sehr deutlich gespürt, Tische wackelten, und Kastentüren mit Magnetverschlüssen sprangen auf. Mario Brandmüller vom Stift Admont schilderte der APA, dass es ordentlich gerüttelt habe: "Wir saßen im zweiten Stock und haben zuerst an eine Dachlawine gedacht." Bilder fielen von den Wänden, die Computermonitore und Lampen wackelten, sagte er.

Noch am Vormittag hatte ein Baumeister mit der Begutachtung begonnen: Für die weltberühmte Klosterbibliothek sowie die Kirche beim Stift gab es vorerst Entwarnung, da seien bisher keine Schäden bemerkt worden. Doch die wenige Kilometer entfernt liegende Wallfahrtskirche Frauenberg hat es laut Brandmüller schwer getroffen: Fensterscheiben seien zerbrochen, und Deckenmalereien bröckelten ab. Der Baumeister begutachte erst die ganzen Schäden. Die Kirche sei deshalb so schwer getroffen, weil sie nahezu über dem Epizentrum stehe, erklärte Brandmüller.

Die Wallfahrtskirche Frauenberg hat es offenbar schwer getroffen.
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Die Erschütterungen dürften in weiten Teilen Österreichs gespürt worden sein, dennoch waren die Bewegungen beispielsweise in Graz nicht so stark zu bemerken wie beim Beben Ende Dezember in Kroatien. Das lag laut Zamg-Erdbebenexpertin Fee-Alexandra Rodler wohl an der eher geringen Tiefe von acht Kilometern. Ihr zufolge gab es zunächst keine Meldungen über Gebäudeschäden, diese seien aber bei dieser Stärke durchaus denkbar – etwa Haarrisse oder abbröckelnder Putz. Die Zamg ersucht die Bevölkerung, das Wahrnehmungsformular auszufüllen. (red, APA, 20.1.2021)