Erst vergangenen Samstag demonstrierten Hunderte für die lückenlose Aufklärung des Falles von Ibrahima B.

Foto: STEPHANIE LECOCQ

Ein junger Mann ist in der belgischen Hauptstadt Brüssel nach seiner Festnahme durch die Polizei in einer Gefängniszelle gestorben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Mittwoch war die Todesursache des 1991 geborenen Mannes zunächst unklar. Er sei festgenommen worden, weil er sich illegal in Belgien aufgehalten hatte.

Der zweite Todesfall binnen zwei Wochen

Erst vor knapp zwei Wochen war der 23 Jahre alte Ibrahima B. nach einer Corona-Kontrolle durch die Brüsseler Polizei gestorben. Nach einer Kontrolle sei B. laut Exekutive geflüchtet und am Abend festgenommen worden. Auf der Polizeistation soll er dann das Bewusstsein verloren haben – die Todesursache war ersten Erkenntnissen zufolge Herzversagen. Der Fall hatte daraufhin zu großen Protesten mit 400 Teilnehmern geführt, die die lückenlose Aufklärung des Falles forderten. 100 Demonstranten wurden festgenommen.

Staatsanwaltschaft sieht keine Gewalteinwirkung

Im aktuellen Fall habe eine Autopsie am Mittwoch ergeben, dass es keine Spur von Gewalteinwirkung gebe, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Das Ergebnis einer toxikologischen Untersuchung stand noch aus. Die Staatsanwaltschaft ordnete unter anderem an, das Material der Überwachungskamera aus der Gefängniszelle und von der Festnahme des Mannes zu sichern. (APA, etom, 20.1.2021)