Ein Handballspiel ist kein Besuch auf dem Ponyhof.

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Kairo – Mit dem ersten Sieg bei der WM haben Österreichs Handball-Männer am Mittwoch ihre "Pflichtaufgabe" gegen Marokko erledigt und nach dem verpassten Hauptrundeneinzug für einen Stimmungsaufheller gesorgt. Der war wohl auch nötig, schließlich wartet am Freitag (18.00 Uhr/live ORF Sport +) mit Chile im zweiten zugleich auch das knackigste Duell des President's Cup um die Plätze 25 bis 32. "Es erwartet uns ein schweres Spiel", prophezeite Teamchef Ales Pajovic.

Mit Chile hat Österreich seit der WM 2019 noch eine Rechnung offen. Die klare 24:32-Niederlage im zweiten Spiel der Vorrunde ließ damals die Stimmung nach unten schnellen, es folgte das frühe Aus, das letztlich in der Trennung von Teamchef Patrekur Johannesson gipfelte.

Zwei Jahre danach ist zumindest die Atmosphäre eine andere – nicht zuletzt dank des 36:22 gegen die Marokkaner, dem höchsten Sieg der rot-weiß-roten WM-Historie. "Die Mannschaft hat Charakter gezeigt. Es ist nicht leicht, nach drei Wochen die Stimmung zu halten", freute sich Pajovic, der nochmals die "Enttäuschung" nach der Auftaktniederlage gegen die Schweiz betonte. Die Eidgenossen schnappten Österreich damit den Aufstieg in die Hauptrunde weg und feierten dort am Mittwoch sogar einen Sieg gegen Island. "Die sind im Flow", stellte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser fest.

Gegen Chile, das am Mittwoch Südkorea 44:33 abfertigte, wird wohl mehr nötig sein als gegen die Nordafrikaner. "Sie spielen einen viel europäischeren Handball. Es kommt viel über die (einst in Österreich bei Westwien engagierten, Anm.) Brüder Feuchtmann. Sie machen die ganze Zeit Druck", erklärte Pajovic. Aufbau Dominik Schmid, am Mittwoch geschont, wird wieder mit von der Partie sein. Bei Kapitän Gerald Zeiner (Leiste) werde man nicht "unnötig riskieren", wie Fölser betonte. "Es hat gestern nicht geschadet, dass diese zwei routinierten Spieler gefehlt haben." (APA, 21.1.2021)