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Von Nachbildungen in Dino-Parks kann man halten, was man will – der Größenvergleich ist jedenfalls ein Augenöffner.
Foto: REUTERS/David Mercado

Er hat zwar nach knapp neun Jahren immer noch keinen Namen, weil man sich noch nicht sicher sein kann, zu welcher Spezies er gehört oder ob es sich gar um eine bislang unbekannte Art handelt. Doch bleibt jener Sauropode, dessen erste Reste 2012 in Patagonien ausgegraben wurden, ein heißer Kandidat um den Titel des größten Landtiers aller Zeiten. So lautet das Fazit einer Studie, die nun im Fachjournal "Cretaceous Research" erschienen ist.

Giganten unter sich

Es steht zumindest fest, dass es sich um einen Titanosaurier handelte, also um den Angehörigen der letzten großen Sauropodenlinie, die diese Tiergruppe in ihrer 150 Millionen Jahre langen Geschichte hervorgebracht hatte. Sie war vor allem auf dem Südkontinent Gondwana verbreitet, unter anderem mit einigen der größten Dinosaurier überhaupt, etwa Argentinosaurus oder Puertasaurus.

Titanosaurier (hier im Bild der "nur" 15 Meter lange Savannasaurus) hielten bis zum Einschlag des Asteroiden vor 66 Millionen Jahren die Stellung.
Illustration: APA/AFP/NATURE PUBLISHING GROUP, TRAVIS TISCHLER

Als bisheriger Rekordhalter gilt der 2017 ebenfalls in Südargentinien entdeckte Patagotitan mayorum mit einer geschätzten Länge von 37 Metern und einer Masse um die 70 Tonnen – etwa so viel wie zehn Afrikanische Elefantenbullen. Er zeichnete sich zudem durch einen selbst für einen Sauropoden extrem langen Hals aus. Sein namenloser Verwandter aus der patagonischen Provinz Neuquén könnte aber noch einmal 10 bis 20 Prozent größer gewesen sein, sagt Alejandro Otero, Paläontologe des Museums von La Plata.

Ausgrabungen laufen

Mit Sicherheit lässt es sich (noch) nicht sagen. Von dem Giganten wurden laut dem Forscher bisher erst 24 Schwanzwirbel sowie Teile des Becken- und Brustgürtels gefunden. Es fehlen noch Oberarm- oder Oberschenkelknochen, die normalerweise zur Bestimmung der Körpermaße genutzt werden.

Allerdings begannen die eigentlichen Ausgrabungsarbeiten erst im Jahr 2015, und nach Angaben der Forscher ist der Großteil des Skeletts noch im Felsgestein eingeschlossen. Sie hoffen, es in einigen Jahren vollständig oder nahezu vollständig bergen zu können. Dann wird man sehen, ob der Riesensaurier den Patagotitan entthront – falls nicht bis dahin irgendwo ein noch größeres Tier gefunden wird. (red, 23.1.2021)