Chrome gibt es in neuer Version.

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Meistens zeichnen sich neue Softwareversionen durch jene Dinge aus, die frisch hinzugekommen sind. Manchmal geht es dann aber auch um das, was entfernt wurde. Und so ist es bei der aktuellsten Version von Googles Browser.

Baba Flash!

Chrome 88 entfernt die verbliebenen Reste des Flash Players. Dessen Hersteller Adobe hatte den Support Anfang Jänner eingestellt, nun folgt Google also. Schon seit Jahren gab es eine eigene Variante des Flash Player für Chrome, da Google das klassische Browser-Plugin als zu unsicher betrachtete. Für die meisten Nutzer wird sich durch die Entfernung allerdings wenig ändern, war der Flash Player doch ohnehin schon länger von Haus aus deaktiviert.

Umstrittener ist da schon ein anderer Schritt: Mit Chrome 88 beginnt Google nämlich mit der Deaktivierung des FTP-Supports. Das zur Dateiübertragung früher viel genutzte Protokoll habe einfach kaum mehr Nutzer, und für alle die es benötigen, gebe es bessere, speziell darauf ausgerichtete Lösungen. Derzeit wurde dieses Feature erst bei einem Teil der Nutzer deaktiviert, wer es temporär wieder nutzen will, findet unter chrome://flags eine versteckte Einstellung dafür. Allzu sehr daran gewöhnen sollte man sich aber nicht, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis der zugehörige Code ganz entfernt wird.

Neue Erweiterungen

Neu hinzugekommen ist hingegen die Unterstützung für ein neues Erweiterungsformat. Manifest v3 nennt sich dieses, Google wirbt dafür mit besserer Sicherheit und Privatsphäre. Damit einher geht aber auch die Beschränkung der Möglichkeiten von Erweiterungen, was bereits in den vergangenen Monaten für einige Diskussionen gesorgt hat, beschränkt dies doch auch die Möglichkeiten von Werbe- und Tracker-Blockern wie Kritiker bemängeln. Wirklich schlagend wird das aber erst, wenn Google den Support für das ältere Manifest v2 einstellt – wann das der Fall ist, ist aber derzeit noch unklar. Bis dahin soll die Nutzung von Manifest v3 im Browser auch noch weiter ausgebaut werden. So sollen die Nutzer künftig gezielt bestimmen können, welche Berechtigungen sie einzelnen Erweiterungen geben, und generell mehr Informationen darüber erhalten, welche Daten diese sammeln. (apo, 21.1.2021)