Seit dem Jahreswechsel ist die Personenfreizügigkeit zwischen der Insel und dem Kontinent abgeschafft.

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London – Knapp 4,9 Millionen Bürger von EU-Mitgliedsstaaten und anderen europäischen Ländern haben sich für ein Bleiberecht in Großbritannien beworben. Das teilte das britische Innenministerium am Donnerstag in London mit. Knapp 4,4 Millionen der Anträge wurden demnach positiv entschieden. Rund 34.000 wurden abgelehnt.

Die meisten Anträge kamen bis September von Polen (773.840), Rumänen (670.600), Italienern (401.800), Portugiesen (306.350) und Spaniern (246.600). Daten zu Österreichern lagen nicht vor.

Seit dem endgültigen EU-Austritt Großbritanniens aus dem europäischen Binnenmarkt zum Jahreswechsel ist die Personenfreizügigkeit zwischen der Insel und dem Kontinent abgeschafft.

Anträge noch bis 30. Juni

Bürger aus der Europäischen Union, dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz, die sich bereits vor dem 31. Dezember 2020 in Großbritannien niedergelassen haben, können ihren Antrag noch bis zum 30. Juni einreichen. Ihnen sollen laut Austrittsabkommen die gleichen Rechte wie bisher zustehen.

Ein physisches Dokument als Nachweis soll es aber auch in Zukunft nicht geben, wie Innenstaatssekretär Kevin Foster der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bedenken von Interessengruppen, die davor warnten, die digitalen Nachweise seien nicht ausreichend, sieht Foster als unbegründet an. "Ein digitaler Status kann nicht verloren gehen, er kann nicht verfälscht und nicht gestohlen werden", so Foster. Papierdokumente seien inzwischen "unglaublich unsicher und könnten leicht gefälscht werden", so der Staatssekretär.

Die Regierung sei im Kontakt mit Airlines, um zu verhindern, dass Menschen mit gültigem Aufenthaltsstatus von der Reise nach Großbritannien abgehalten werden, weil sie keinen entsprechenden Stempel in ihrem Pass oder Dokument vorweisen können. (APA, 21.1.2021)