Blutige Rache in "Carrie".
Foto: united artists

Am Ende war es nicht der Tropfen, der in der Stephen-King-Verfilmung "Carrie" das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen brachte, sondern ein Kübel voller Schweineblut. Nachdem jahrelang alle in der Schule auf ihr herumgehackt haben, nach Jahren der Ausgrenzung und Demütigung, nach Jahren der Qual, mit einer Religionsfanatikerin als Mutter gestraft zu sein, steht sie nun da. Auf der Bühne beim Abschlussball, vor allen, von oben bis unten mit Blut übergossen. Ein epischer Rachefeldzug, dutzende Tote, Explosionen und eine in Flammen stehende Highschool sind die Folge. Schon recht extrem, ja. Feuert man sie insgeheim an? Auch ja.

Der Wunsch nach Rache ist, wenn schon kein unbedingt vornehmer, so doch ein nachvollziehbarer, den wohl schon jeder einmal verspürt hat. Auch wenn man dem Drang vielleicht nicht unbedingt gleich so tödlich nachgehen würde wie in "Carrie", manchmal hat man eben das dringende Bedürfnis, anderen das erlittene Unrecht heimzuzahlen. Gut, dass es Filme gibt.

Bittersüße Rache

Die ermordete Frau rächen will auch der Protagonist des wohl verwirrendsten Rache-Epos aller Zeiten, Christopher Nolans "Memento". Deutlich erschwert wird die Erreichung des Ziels dadurch, dass das Gedächtnis des trauernden Rächers nur wenige Minuten in die Vergangenheit reicht. Allerschönste Schadenfreude empfindet hingegen der Zuschauer dabei, den "Club der Teufelinnen" auf ihrem Weg zur kompletten finanziellen und gesellschaftlichen Vernichtung ihrer untreuen und korrupten Exmänner zu begleiten. Leonardo DiCaprio verhalf sein Rachefeldzug in "The Revenant" sogar zum Oscar. Um das Onlinemagazin "Vulture" zu zitieren: "Ist es einem überhaupt wirklich ernst mit der Rache, wenn man dafür nicht bereit ist, in einem Pferdekadaver zu schlafen um dem drohenden Erfrierungstod zu entkommen?"

Die besten Rachefilme: Ihre Empfehlungen?

Welcher filmische Rachefeldzug war besonders beeindruckend und warum? Teilen Sie Ihre Empfehlungen im Forum! (aan, 25.1.2021)