Altach/Salzburg – Der Auftakt ins Fußball-Jahr 2021 am Sonntag (14.30 Uhr) in Altach läutet für Meister Salzburg wieder intensive Wochen ein. Zehn Spiele haben die "Bullen" inklusive Europacup bis Ende Februar zu absolvieren, ein erfolgreicher Bundesliga-Start soll dafür Extra-Schwung verleihen. Das bisher letzte Duell im Ländle verloren die Salzburger 2:3. Trainer Jesse Marsch stellte seine Truppe auf ein Kampfspiel ein.

Das neue Jahr soll für ausgeruhte Salzburger nicht so beginnen, wie das alte endete: mit einer Niederlage. Durch das 2:3 gegen den WAC zum Jahreskehraus steht fest, dass der Abo-Meister in Altach nicht als Tabellenführer einlaufen wird. Die Verfolger Sturm (punktegleich) und Rapid (einen Punkt zurück) einander schon am (heutigen) Freitag in Wien ein Duell um Platz eins.

Salzburg will gegen Altach wieder an die Tabellenspitze.
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Gegen den Abstiegskandidaten wollen die Salzburger die eigenen Titelansprüche mit Leistung untermauern. Die Grundlage dafür legten sie mit einer laut Marsch "super Vorbereitung" mit viel Engagement und Konzentration. "Wir sind bereit für einen super Frühling." Der ungewöhnt frühe Re-Start halte spezielle Herausforderungen bereit. "Es ist wichtig zu verstehen, dass wir in dieser frühen Phase mit dem Wetter und den Plätzen kämpfen müssen", sagte Marsch.

Schneemassen in Altach

Der Rasen der Altacher Arena musste am Mittwoch noch von Schneemassen befreit werden. Rutschpartie wird es keine geben, das Grün lag dank Rasenheizung und Föhn-Temperaturen am Freitag wieder frei. Die Salzburger und Marsch stellen sich prophylaktisch auf einen "nicht perfekten" Rasen ein. "Es wird wahrscheinlich kein schöner Fußball-Tag", mutmaßte Marsch und forderte die Bereitschaft für die Grundtugenden des Fußball ein: "kämpfen, Duelle gewinnen, bereit sein für Standardsituationen mit einer guten Mentalität."

Einsatzfähig sind auch die Stammspieler Sekou Koita und Mohamed Camara, in deren Dopingverfahren seitens der UEFA bisher keine Suspendierung ausgesprochen wurde. Ein Urteil der UEFA erwarten die Salzburger Ende Februar/Anfang März. Nach dem Abgang von Dominik Szoboszlai nach Leipzig könnte US-Jungstar Brenden Aaronson (Marsch: "Er ist bereit") sein Debüt geben, auch Luka Sucic oder der wieder fitte "Sechser" Anthony Bernede werden im Mittelfeld künftig vermehrt Einsatzminuten kommen. Marsch erklärte glücklich: "Jeder Spieler ist gesund."

Altach ist mit personellen Problemen konfrontiert. Mit Alain Wiss, Samuel Oum-Gouet, Berkay Dabanli, Daniel Nussbaumer (alle verletzt) und Johannes Tartarotti (Grundwehrdienst) fehlt ein Quintett mit Qualität. Salzburg-Leihspieler Csaba Bukta (19) könnte nach wenigen Tagen im Mannschaftstraining gleich gegen seinen Stammverein auf einer offensiven Außenbahn debütieren. Das Augenmerk von Altach-Coach Alex Pastoor lag in der Vorbereitung angesichts von 27 Gegentreffern "auf der defensiven Kompaktheit".

"Zu verlieren haben wir nichts, zu gewinnen ist alles"

Die Heimmacht der Bundesliga empfängt eine Überraschungsmannschaft. Sechs Siege in sechs Heimspielen mit 18:1 Toren geben dem LASK trotz des baustellenbedingten Umzugs nach Pasching Zuversicht. Sonntags-Gegner WSG Tirol will als Außenseiter sowieso nichts zu verlieren haben. Der Fast-Absteiger der Vorsaison mischt als Fünfter im Meistergruppen-Rennen mit. Der LASK hat bei nur einem Zähler Rückstand auf Meister und Tabellenführer Salzburg noch höhere Ambitionen.

Dominik Thalhammer verspürte vor dem Start ins neue Jahr auch "einen unglaublichen Drive in der Mannschaft". "Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung mit guten Trainingsmöglichkeiten", merkte der Chefcoach des LASK an. Thalhammer versprühte demonstrativ Zuversicht. Man habe den Herbst ausführlich analysiert und wolle das eigene Spiel noch einmal weiterentwickeln. "Zur ultimativen Spielkontrolle hin, das ist unser Ziel", so Thalhammer.

Für die Linzer soll der Auftakt eine gute Basis für die kommenden schwierigen Spiele gegen den WAC (auswärts) und Rapid (heim) bilden. Während die Abrissarbeiten des Linzer Stadions auf Hochtouren laufen, müssen sich Gernot Trauner und Co. dabei wieder auf das deutlich kleinere Spielfeld in Pasching einstellen. "Wir haben uns auf der Gugl zuletzt sehr wohlgefühlt. Wir werden den Spielstil aber nicht ändern, nur weil der Platz in Pasching ein paar Meter kleiner ist", sagte Trauner dazu. Auch sein Coach sah keinen Nachteil: "Wir haben genau an den Dingen gearbeitet, die uns auf kleineren Plätzen helfen können."

Puzzlestück

Ein weiteres Puzzlestück auf dem Erfolgsweg der Linzer soll Stürmer Matias Succar sein. Der Peruaner soll die verletzungsbedingten Ausfälle von Mamoudou Karamoko und Marko Raguz auffangen. Beide stehen noch nicht im Training. Auch Succar war in dieser Woche angeschlagen und für die Partie gegen Wattens fraglich. Johannes Eggestein dürfte demnach wieder als Mittelstürmer einlaufen. Verteidiger Philipp Wiesinger fehlt aufgrund einer Gelb-Sperre.

Die WSG erspielte sich Platz fünf mit bisher überraschend starken Leistungen und tankte in den Testspielen noch einmal Selbstvertrauen. "Drittes Spiel, dritter Sieg. Langsam wird's unheimlich", hieß es nach dem 3:1 gegen Meister Salzburg auf der Club-Homepage. Auffallend agierte vor allem Juventus-Leihgabe Nikolai Baden Frederiksen, der seine Fitness-Defizite aus dem Herbst aufgeholt haben soll und mit vier Toren bester Schütze der Vorbereitung war. Der Däne erzielte auch beim 1:1 gegen den LASK im September ein Tor. (APA, red, 22.1.2021)

Bundesliga, 13. Runde, Sonntag, 24.1.2013

SCR Altach – Red Bull Salzburg (Altach, Cashpoint-Arena, 14.30 Uhr, SR Altmann). Bisheriges Saisonergebnis: 1:4 (a); 2019/20: 0:6 (a), 3:2 (h)

Altach: Kobras – Thurnwald, Zwischenbrugger, Bumberger, Karic – Casar, Haudum, Fischer – Meilinger, Maderner, Schreiner

Ersatz: Casali – Anderson, Netzer, Edokpolor, Stefel, Basil Kofi, Bukta, Obasi

Es fehlen: Dabanli, Oum Gouet, Wiss, D. Nussbaumer (alle verletzt), Tartarotti (Grundwehrdienst)

Salzburg: Stankovic – Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer – Sucic, E. Mwepu, Junuzovic, Aaronson – Berisha, Daka

Ersatz: Coronel – Farkas, Vallci, Bernardo, Camara, Bernede, Okugawa, Okafor, Adeyemi, Koita

LASK – WSG Tirol (Pasching, Raiffeisen Arena, 17.00 Uhr, SR Kijas). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (a); 2019/20: 1:1 (h), 2:0 (a)

LASK: Schlager – Andrade, Trauner, Tscheberko – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Gruber, Eggestein, Goiginger

Ersatz: Gebauer – Filipovic, Madsen, Potzmann, Plojer, Reiter, Balic, Succar

Es fehlen: Wiesinger (gesperrt), Karamoko (Muskelfaserriss), Raguz (Kreuzbandriss)

Fraglich: Succar (angeschlagen)

WSG: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj, Petsos, Celic, Rieder – Frederiksen, Yeboah

Ersatz: Ozegovic – Soares, Gölles, Buchacher, Naschberger, Pranter, Dedic

Es fehlt: Anselm (Grundwehrdienst)