Bild nicht mehr verfügbar.

Lisa Hauser ist in bestechender Form.

Foto: AP Photo/Matthias Schrader

Antholz – Lisa Hauser hat ihre starke Form im Biathlon-Weltcup am Samstag unterstrichen. Die 27-jährige Tirolerin, die am Donnerstag im Einzel über 15 km ihren ersten Weltcupsieg gefeiert hatte, lief im Massenstart in Antholz als Dritte erneut auf das Podest. Auf Siegerin Julia Simon aus Frankreich fehlten Hauser nach einem Schießfehler im Finish nur 3,5 Sekunden. Platz zwei ging im Zielsprint an die Schwedin Hanna Öberg.

Erst vor zweieinhalb Wochen hatte Hauser in Oberhof den ersten Einzel-Podestplatz ihre Karriere herausgeholt. Ihre konstant hohes Niveau in der Loipe und am Schießplatz hat ihr mittlerweile deren fünf eingebracht. "Der dritte Platz ist natürlich sensationell", sagte Hauser. Zum bereits vierten Mal durfte die Kitzbühelerin über einen solchen jubeln, erstmals im Massenstart. Im Gesamtweltcup schob sie sich auf Rang fünf.

Spannende Schlussrunde

Ihren einzigen Fehler hatte sich Hauser beim ersten Schuss stehend geleistet. Auf die Schlussrunde ging sie mit einer fünfköpfigen Führungsgruppe, aus der am Ende Simon trotz drei Strafrunden die schnellsten Beine hatte. "Ich habe mich heute vermutlich mit den zwei besten Athletinnen auf den letzten Metern gemessen – und so gesehen, habe ich mich wirklich sehr gut geschlagen", meinte Hauser nach 12,5 am Ende packenden Kilometern.

Das ÖSV-Ass sprach von brutalen Verhältnissen. "Die Loipe war nicht so schnell und von daher war es ein echter Kampf. Die Schlussrunde muss zum Zuschauen richtig spannend gewesen sein – und für uns war es einfach extrem." Die davor führenden Konkurrentinnen hatten beim vierten Anschlag allesamt Fehler gemacht. Hauser: "Ich wusste, ich brauche beim letzten Schießen die Null und umso cooler ist es, dass sie mir auch gelungen ist."

Zehn Nachlader für ÖSV-Herrenstaffel

Dunja Zdouc, die am Donnerstag mit Rang zehn im Einzel ebenfalls ihre bisher beste Weltcup-Platzierung erzielt hatte, belegte im Massenstart Rang 23. Nach einem Schießfehler verlor die Kärntnerin am Ende 2:02,6 Minuten auf Simon, die sich ihren dritten Weltcupsieg auch von drei Strafrunden nicht nehmen ließ. Die Frauen schließen die Rennen in Antholz am Sonntag (12.45 Uhr) mit einer Staffel ab.

Die Staffel der Herren am selben Ort fand bereits am Samstag statt. Österreichs Männer, vergangene Woche in Oberhof als Staffel-15. schwer geschlagen, hatten auch in der Höhenlage von Antholz nichts mit den Podestplätzen zu tun. Nach insgesamt zehn Nachladern kamen David Komatz, Simon Eder, Felix Leitner und Julian Eberhard auf Rang sechs mit 2:19 Minuten Rückstand ins Ziel.

Den Sieg holte sich Frankreich vor Norwegen. Die Norweger machten zwar eine Strafrunde wett, Emilien Jacquelin rang Weltcup-Leader Johannes Thingnes Bö aber im Finish nieder. Die drittplatzierten Russen verloren bereits 50 Sekunden. Am Sonntag steht noch der Herren-Massenstart (15.05 Uhr) auf dem Programm. (APA, red, 23.1.2021)

Ergebnis im Massenstart (12,5 km):
1. Julia Simon (FRA) 37:05,5 Min. (3 Schießfehler=Strafrunden)
2. Hanna Öberg (SWE) +0,2 Sek. (1)
3. Lisa Hauser (AUT) +3,5 (1).
Weiter: 23. Dunja Zdouc (AUT) +2:02,6 Min. (1)

Weltcup-Gesamtwertung (nach 15 Bewerben):
1. Marte Olsbu Röiseland (NOR) 625 Pkt.
2. Tiril Eckhoff (NOR) 617
3. Hanna Öberg 616.
Weiter: 5. Hauser 490 – 23. Zdouc 234 – 32. Julia Schwaiger (AUT) 130

Ergebnis der Männer-Staffel (4 x 7,5 km):
1. Frankreich 1:14:25,8 Std. (0 Strafrunden+9 Nachlader)
2. Norwegen +0,8 Sek. (1+9)
3. Russland +50,8 (1+7).
Weiter: 6. Österreich (David Komatz, Simon Eder, Felix Leitner, Julian Eberhard) +2:19,0 Min. (0+10)

Stand Staffel-Weltcup (nach vier Bewerben):
1. Norwegen 222 Punkte
2. Frankreich 192
3. Deutschland 179.
Weiter: 7. Österreich 138