Noch verheerender als eine 100-Kilotonnen-Atombombe: Ein 1000-Kilotonnen-Godzilla.

Foto: Team Turbo/Youtube

Untermalt von düsterer Musik schlägt in einem Video des Außenministeriums eine Atombombe in Wien ein. In einem Radius von 2,5 Kilometern würden Menschen bei einem solchen Einschlag zu brennen beginnen, steht in einer Einblendung. Selbst in Hütteldorf würden noch Fenster zerspringen. Mit über 230.000 Toten und 500.000 Verletzten wäre zu rechnen. Die nukleare Verseuchung würde bis Graz reichen.

Der Clip, der auch im Vorspann eines postapokalyptischen Actionspiels sein könnte, ist eigentlich als Werbung für den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) gedacht, erntete aber viel Kritik. Zahlreiche Beobachter warfen dem Außenministerium Angstmache vor, was besonders während einer Pandemie, in der viele Menschen ohnehin schon unter Druck stünden, unverantwortlich und verschwenderisch sei. "Wir wollen zeigen, dass die Bilder, die wir aus Hiroshima und Nagasaki kennen, leider nicht der Vergangenheit angehören", replizierten die Verantwortlichen knapp auf Twitter.

Team Turbo

Godzilla, Mothra und Cthulhu

Eine andere Form der Kritik hat das "Team Turbo" gewählt. Auf Youtube veröffentlichte man eine eigene Version des Videos. In dieser wird die Bundeshauptstadt nicht von einem Nuklearangriff heimgesucht, sondern von der Riesenechse Godzilla, die eigentlich in den Gewässern vor Japan beheimatet sein soll.

Das Wüten des übellaunigen Megareptils wäre sogar ungleich verheerender als eine Atombombe, rechnet man vor. Im Umkreis von 5000 Kilometer würde alles und jeder in seinem Feueratem verbrennen. Zudem müsse man sich auf einen verheerenden Endkampf zwischen Godzilla und der Riesenmotte Mothra einstellen. Und als wäre das nicht genug, sei auch das Auftauchen des außerirdischen Tentakelgottes Cthulhu in Floridsdorf nicht auszuschließen.

Aufmerksamen Lesern dürfte Team Turbo schon bekannt sein. Das Kollektiv veröffentlichte im vergangenen Dezember ein kostenloses Videospiel namens Schlenderman. Darin galt es, nachts während der Ausgangssperre durch Wien zu spazieren, um Klopapier aufzusammeln und dabei Bundeskanzler Sebastian Kurz zu entkommen. (gpi, 24.1.2021)