Ab 25. Jänner gilt müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkauf FFP2-Masken getragen werden.

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Schau auf dich, schau auf mich" lautet der Slogan der Corona-Kampagne von Rotem Kreuz und Bundesregierung. Der Satz soll an das Solidaritätsgefühl appellieren und die Bereitschaft zur gemeinschaftlichen Anstrengung bei der Eindämmung der Pandemie stärken. Aber da Menschen so sind, wie sie sind, verstehen viele offenbar nur den Satzteil vor dem Beistrich. Etwa bei den FFP2-Masken.

Für die musste man im Wortsinn Apothekenpreise zahlen. Bis zu sieben Euro gab man in den Arzneiverschleißstellen aus. Mit dem Vertrieb über Drogerie- und Supermarktketten wurden die Masken günstiger. Aber noch in der Vorwoche wurde der Schutz dort um zwei Euro pro Stück angepriesen.

Das ist insofern bemerkenswert, als die Konzerne nach der Ankündigung der Maskenpflicht versprachen, sie zum Selbstkostenpreis abzugeben und sie plötzlich um 59 Cent zu haben waren. Wochenlang machten also auch sie schöne Gewinne. Am Wochenende preschte Rewe vor und kündigte an, sie vorerst überhaupt kostenlos zu verteilen.

Der rasante Preisverfall von sieben auf null Euro hängt nicht nur mit Angebot und Nachfrage zusammen, sondern auch mit dem Willen, zum Wohle der Allgemeinheit auf Profit zu verzichten. Der Selbstkostenpreis wäre angemessen, noch besser wäre es, wenn die Regierung diesen abgelten würde. Aber die hat ja ihr Versprechen vom 1. Dezember, allen über 65-Jährigen zehn FFP2-Masken zu schicken, noch immer nicht erfüllt. (Michael Möseneder, 25.1.2021)