Jubel bei den Tirolern über den sechsten Saisonsieg.

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Pasching – Der LASK hat im Jahr 2021 einen klassischen Fehlstart hingelegt. Die Linzer unterlagen der WSG Tirol am Sonntagabend zum Abschluss der 13. Runde der Fußball-Bundesliga in der Paschinger Raiffeisen Arena verdient mit 2:4 (2:3) und sind damit in der Tabelle nur noch auf Rang vier zu finden. Vier Zähler beträgt der Rückstand auf Leader Red Bull Salzburg. Vier Punkte sind es auch, die die dank des sechsten Saisonsieges auf Rang fünf vorgestoßenen Tiroler vom LASK entfernt sind.

Mann des Spiels war ganz klar Nikolai Baden Frederiksen, der an allen vier Treffern beteiligt war. Neben seinem Doppelpack (37., 41.) innerhalb kurzer Zeit sowie Saisontoren Nummer fünf und sechs bereitete der Leihspieler von Juventus Turin auch den 1:1-Ausgleich von David Gugganig (29.) per Corner vor und holte den von Kelvin Yeboah (71.) verwandelten Elfmeter heraus. Für die Oberösterreicher waren beim ersten Auftritt in der aufgrund der Bauarbeiten in Linz neuen Heimstätte Pasching Tore von Peter Michorl (25.) und James Holland (43.) zu wenig. Sie gaben damit im siebenten Anlauf erstmals Punkte in einem Heimspiel ab, es war die insgesamt dritte Saisonniederlage.

Schweigeminute für Gernot Langes-Swarovski

Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Unternehmer Gernot Langes-Swarovski legten die Gäste einen äußert couragierten Auftritt ein. Nach nicht einmal zwei Minuten hatte Raffael Behounek bei einem Latten-Kopfball Pech, bei dessen Nach-Kopfball war Alexander Schlager auf dem Posten. Ein Freistoß von Florian Rieder ging nur knapp am langen Eck vorbei (18.), zudem scheiterte Frederiksen am LASK-Tormann (21.).

Der LASK schoss erst in der 25. Minute erstmals aufs Tor und da zappelte der Ball gleich im Netz. Nach Ranftl-Vorarbeit erzielte Michorl aus elf Metern sein erstes Saisontor. Die Gäste zeigten sich davon unbeeindruckt, traten weiter beherzt auf und wurden dafür belohnt. Nach einem Frederiksen-Eckball stieg Gugganig am Höchsten und köpfelte via Unterkante der Latte ein. Den zweiten Gegentreffer schossen sich die Hausherren dann quasi selbst. Schlager übersah bei einem Abschlagversuch Yeboah, dessen Zuspiel Frederiksen ins leere Tor beförderte.

Doppelpack

Vier Minuten später machte der Däne seinen Doppelpack perfekt, wieder hatte er nach Yeboah-Vorarbeit keine Mühe in der Mitte zu vollenden. Yeboah war im Rahmen der Aktion gerade von einer Behandlungspause zurück aufs Feld gekommen und hatte dann Jewhen Tscheberko stehen lassen. Den Linzern gelang aber postwendend der Anschlusstreffer, Holland traf nach Goiginger-Hereingabe aus rund 20 Metern ins lange Eck.

Nach Wiederbeginn erhöhten die Gastgeber deutlich den Druck, Ferdinand Oswald macht allerdings Chancen von Andreas Gruber (47.) und Johannes Eggestein (65.) zunichte. Auf der anderen Seite machten die Tiroler alles klar. Nach Foul von Renner an Frederiksen im Strafraum, gab sich Yeboah vom Elfmeterpunkt keine Blöße. Die WSG ist damit nach dem Heim-1:1 im direkten Duell mit dem LASK in dieser Saison noch unbesiegt. Die Truppe von Coach Thomas Silberberger untermauerte ihre Auswärtsstärke, vier der sechs Siege wurden in der Fremde geholt. Am Mittwoch geht es zu Hause gegen Altach, der LASK ist beim WAC zu Gast. (APA; 24.1.2021)

Fußball-Bundesliga (13. Runde):
LASK – WSG Tirol 2:4 (2:3)
Pasching, Raiffeisen Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie), SR Kijas.

Tore:
1:0 (25.) Michorl
1:1 (29.) Gugganig
1:2 (37.) Frederiksen
1:3 (41.) Frederiksen
2:3 (43.) Holland
2:4 (71.) Yeboah (Elfmeter)

LASK: Schlager – Andrade, Trauner, Tscheberko (66. Filipovic) – Ranftl, Holland, Michorl (66. Madsen), Renner (83. Potzmann) – Gruber (66. Balic), Eggestein, Goiginger (83. Reiter)

WSG Tirol: Oswald – Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg – Rogelj (75. J. Gölles), Petsos (91. Toplitsch), Celic, Rieder (85. Pranter) – Frederiksen (85. Dedic), Yeboah (91. Hager)

Gelbe Karten: keine bzw. Schnegg, Koch

Stimmen:

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Die Enttäuschung ist natürlich sehr groß. Wir haben uns viel vorgenommen, waren am Ende des Tages aber nicht genug bereit dafür, diese Dinge auch umzusetzen. Man muss den Wattenern gratulieren, sie haben es mit relativ einfachen Mitteln geschafft, uns große Probleme zu bereiten. Die Hauptproblematik lag teilweise in unserer Struktur. Wir haben sehr ungeduldig unsere Angriffe vorgetragen, hatten dadurch viele Ballverluste und Wattens war dann in den Konterstößen sehr gefährlich. Die Niederlage hatte nichts mit der Größe des Spielfelds zu tun."

Thomas Silberberger (WSG-Tirol-Trainer): "Es war ein schweres Auswärtsmatch, weil wir waren ja in Rückstand auch. Wir haben einen sehr guten Plan gehabt, eine taktische Disziplin, sind auch nach dem 0:1 nicht nervös geworden und haben genau gewusst, wo wir den LASK erwischen können. Der LASK ist extrem stark im Pressing und im Gegenpressing, aber in der Tiefe haben sie ein Riesenproblem mit schnellen Spielern und genau so war es. Ich glaube schon, dass wir einen sehr reifen Auftritt hingelegt haben und es macht mich stolz, dass die Mannschaft das rausgehaut hat. Wer beim LASK 4:2 gewinnt, wer in Hütteldorf 3:0 gewinnt und in St. Pölten in Unterzahl 1:0 gewinnt, der hat sich die Tabellenposition mehr als verdient."